So viele Umweltbauern

■ Angeblich ist fast schon ein Drittel der Fläche ökologisch bewirtschaftet

Berlin (taz) – „Knapp ein Drittel der Agrarfläche in Deutschland wird umwelt- und naturschonend genutzt“ – so gestern der Tenor der Agenturmeldungen von einer Pressekonferenz des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Genauer und richtiger formulierte da der zuständige Staatssekretär Wolfgang Gröbl (CSU): „Die Agrarumweltprogramme sind in Deutschland nach wie vor ein Renner.“ Da gibt es nämlich Geld. In 25 Programmen, von der Förderung etwas weniger intensiver Landwirtschaft bis zur Erhaltung vom Aussterben bedrohter Rassen wie dem Hinterwälder-Rind oder dem Rauhwolligen Pommerschen Landschaf, wurden von 1993 bis 1996 2,2 Milliarden Mark ausgestreut – ein Bruchteil der im ganzen gezahlten Subventionen.

30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen werden laut dem Ministerium nun schon mit Hilfe dieser Programme gefördert. Bei etwa der Hälfte wird beispielsweise eine Höchstzahl von Vieh pro Fläche vorgeschrieben oder die Düngermenge pro Hektar begrenzt. Die andere Hälfte der gesponserten Äcker und Wiesen wird nicht extensiver genutzt, dient aber dem „Erhalt der deutschen Kulturlandschaft“ mit der charakteristischen Mischung von Waldstücken und Agrarflächen. Von richtigen Biobauern wurden 1996 nur zwei Prozent der Fläche bewirtschaftet. Sie erhielten 110 Millionen Mark Förderung. rem