Wasser bedroht den Eimsbüttler Wasserturm

■ Spekulationen um den Turm im Sternschanzenpark : Verkauf an neuen Investor?

Ausgerechnet die Feuchtigkeit bedroht den Wasserturm im Sternschanzenpark: „Das Dach ist undicht, die Rinnen gehen kaputt, und Wasser dringt ins Gemäuer“, beschreibt Volker Konerding, stellvertretender Leiter des Denkmalschutzamtes, den allmählichen Verfall des 59 Meter hohen Turms. „Ein typisches Problem eines großen Bauwerks, das über Jahre ungenutzt leer steht“, drängt der Fachmann darauf, daß die Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Wasserturm baldmöglichst beginnen mögen, damit die Schadenskosten nicht weiter steigen.

Zu hoch sind sie nämlich schon jetzt: Sowohl vom Bezirksamt Eimsbüttel als auch vom Denkmalschutzamt wurde angedeutet, daß der Münchner Investor, der den Turm 1991 mit dem Versprechen erworben hat, ihn zu erhalten und dort Raum für kulturelle Einrichtungen und private gewerbliche Nutzung zu schaffen, in finanzielle Nöte geraten ist. „Vermutlich“, so wurde im Bezirksamt gemutmaßt, „haben seine Banken nicht mitgespielt.“ Auch über den Verkauf des Wassersturms an einen anderen Investor wird bereits spekuliert.

„Da werden Lügen verbreitet“, ließ Investor Ernest Joachim Storr mitteilen. Er selbst lehnte es ab, mit der taz zu sprechen, gab aber immerhin preis, den Turm nicht verkaufen zu wollen. Leider mochte er keine präzisen Angaben dazu machen, ob und wann mit den Bauarbeiten begonnen werde.

Der Turm wurde Anfang des Jahrhunderts nach einem Entwurf des Architekten Wilhelm Schwarz gebaut und erst 1961 von den Hamburger Wasserwerken stillgelegt. Seitdem steht er leer. „Die Erschließungskosten für den Turm sind sehr hoch“, erklärt Volker Konerding.Fluchtwege müßten gebaut, zusätzliche Decken eingezogen werden. Der Investor habe diesem Nutzungskonzept aber zugestimmt, „und wir sind davon ausgegangen, daß jetzt auch etwas passiert.“ hh