Querrille

Serenity Dub 2.1. – V.A.

(Incoming/Indigo)

Die frohe Kunde für alle Ambient-Dub-Aficionados kommt aus Nürnberg. Das dort ansässige Incoming-Label hat über einen Hamburger Vertrieb nun seinen zweiten Sampler kompiliert, der Maßstäbe setzt. Zwischen basslastigen Stapfern von Nemesis und flirrenden Tabla-Reduktionen von Rapoon entsteht ein ausgefranstes, aber ehrliches Bild der Bio-Maschine zwischen Ambient Dub und Trance. Der Gradmesser, der für die Zusammenstellung angelegt wurde, scheint ein naheliegender, aber keinesfalls selbstverständlicher zu sein: Konsequenz und Qualität. So finden sich Transonic, ein Projekt aus New York, hinter dem sich der hyperaktive Soundarchitekt Bill Laswell verbirgt, Seefeel als ebenso versponnene wie verschlafene Grenzgänger aus England, die Melancholiker von Mouse On Mars aus Düsseldorf und die norwegische Biosphere, die den Soundtrack zur Levis-Werbung beisteuern, auf einer Plattform zusammen.

Neben diesen bekannteren Acts gibt es kaum Ausfälle. Insbesondere Cosa Nostra aus Auckland/Neuseeland verschleppen eine gestopfte Trompete in den Sequenzer, bis diese sich immer mehr verliert, um schlußendlich doch eine Rhythmus-Welle zu erwischen. Keineswegs hat das, wie böse Zungen hier behaupten, etwas mit den 70er Jahren zu tun, mit einer Vorstellung von Trance zwischen Räucherstäbchen und Fernostromantik. Serenity Dub ist glasklar und heiter, wie es schon der Titel sagt, nie fröhlich durch Naivität. Wenn man denn einen gemeinsamen Nenner für die 75 Minuten Trance finden soll, dann ist dies die Kultivierung einer Langsamkeit, die ahnen läßt, daß man sich bei der Erkundung neuer Räume entlang einer anderen Zeitachse hangeln muß. vom