Deckel über der A 7: „Das geht doch“, gibt der Bausenator zu

„Lärm, Dreck und Gestank – die A 7 macht uns krank“: Daß er eines Tages unter diesem Transparent stehend eine Rede halten würde, hätte sich Bausenator Eugen Wagner (SPD) vor drei Jahren nicht träumen lassen. Damals, bekannte er am Dienstag abend vor 300 Gästen in der Christuskirche in Othmarschen, habe er der Forderung der Bürgerinitiative Ohne Dach ist Krach „reserviert“gegenübergestanden, die Autobahn zwischen Elbtunnel und Volksparkstadion zu überdeckeln. Jetzt aber müsse er zugeben, „daß das geht“.

Wagner will sich deshalb in Bonn für den Bau des drei Kilometer langen Deckels einsetzen. Der soll die Anwohner vor Lärm und Gestank schützen und Othmarschen und Bahrenfeld wieder zusammenführen.

Der Deckel sei jedoch „kein Projekt der Stadtentwicklung, sondern ein Folgeprojekt der Autobahn“. Also gelte das „Verursacherprinzip“: Den Löwenanteil müsse der Bund zahlen, der Hamburg den Transitverkehr beschere. Bürgermeister Voscherau hat bereits zugesagt, sich an den Gesamtkosten von 174 Millionen Mark in zweistelliger Millionenhöhe zu beteiligen. Der Deckel soll sich aus Grundstücksverkäufen und -verlagerungen zum Teil selbst finanzieren.

Auf die 29-Hektar-Fläche sollen Kleingärten, Sportplätze und Grünanlagen umgelagert werden. Die dadurch freiwerdenden Flächen könnten verkauft werden. Und damit sich alle schon mal vorstellen konnten, wie hübsch es sich auf dem grünen Autobahndach spazierenlaufen lassen wird, wartete die BI mit einem fünf Meter langen Modell (Photo) auf. hh/Foto: H.S.