Samba und Gummistiefelweitwurf

■ Schweißtreibende Straßenfeste all over Hamburg

Wer Sonntag früh um 4 Uhr die Rote Flora verließ, war keineswegs unter den Letzten: Bis zum Morgen wurde auf dem Stadtteilfest im Schanzenviertel getanzt, nachdem die Techno-Truppe „Link“aufgetreten war. Tagsüber hatte der Flohmarkt vor allem Kinder angelockt. An den Info-Tischen forderten viele Initiativen die Freilassung von Mumia Abu-Jamal.

Aber auch in anderen Straßenzügen und Parks war am Wochenende der Bär los: Ob beim dreitägigen Eimsbüttler Methfessel-Fest oder bei der GAL-Sommerfete in der Kümmellstraße (Eppendorf), bei den „Billhorn-Open“, im Horner Park oder beim „Freedom Open Air“im Harburger Stadtpark – insgesamt waren mehrere hunderttausend Stubenhocker zum gemeinsamen Schwitzen und Feiern nach draußen gekommen.

Beim „British Day“, der traditionell auf dem Gelände des Polo-Clubs in Klein Flottbek stattfindet, war der auf der Insel angeblich so verbreitete Humor gefragt: Wie sonst ließe sich darüber lachen, daß einige Zuschauer vor einer akrobatischen Nummer, die im Jonglieren mit Bierkrügen bestand, rosa Badehäubchen aufgesetzt bekamen? Ansonsten findet das Gummistiefelweitwerfen im Dunst von Fish'n' Chips jedes Jahr mehr Anhänger.

Vor dem Stadtteilzentrum „Motte“in Ottensen gab es genug Schatten für die Samba-Rhythmen von „Tuten und Blasen“. Halbwüchsige spielten mitten auf der gesperrten Kreuzung Streetball, und die Kids waren vom Wasserspielplatz nicht mehr wegzubekommen. lian