Nord-Korea hält Bombenprogramm geheim

■ Der Westen stoppt die Lieferung wichtiger Teile für international finanzierte AKWs

Berlin (taz) – Es schien ein gutes Geschäft für beide Seiten zu sein: Die westlichen Industrieländer besorgen die Kredite und liefern das Know-how für Atomkraftwerke in Nord-Korea. Und die devisenhungrige nordkoreanische Regierung gewährt dafür Zugang zu ihren Atomanlagen. Darauf waren vor allem die USA schon länger scharf, weil sie vermuten, daß die Nordkoreaner an einer Atombombe forschen. Der Grundstein für die zwei vom Ausland finanzierten Reaktoren mit insgesamt 2.000 Megawatt Leistung ist gelegt, die Kredite über fünf Milliarden Dollar schienen gesichert. Doch das Vertrauen des westlichen Konsortiums „Kedo“ unter Führung der USA, Süd-Koreas und Japans ist inzwischen stark gedämpft. Das gaben Vertreter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) auf Anfrage der taz zu. Ein IAEO-Sprecher räumte ein, Nord-Korea gebe nicht bekannt, wieviel bombenfähiges Plutonium es aus seinen laufenden AKWs abgezweigt habe. Die Führung in Pjöngjang sagte lediglich: „Es wurde nur wenig Plutonium produziert.“ Als Reaktion liefern die USA vorerst keine wichtigen AKW-Komponenten nach Korea. Wann und ob die Reaktoren fertig werden, ist offen. Bericht Seite 8