Häfenressort-Umzug kippelt weiter

■ Liegenschaftsamt: Gewünschte Büros sind viel zu teuer

„Seit einem Jahr können wir keinem Mieter das Objekt mehr anbieten“, sagt der Bremerhavener Kreishandwerksmeister Egon Wehmeyer. 2.000 Quadratmeter stehen inzwischen leer am Elbinger Platz, denn seit einem Jahr hat die Kreishandwerkerschaft das Wort des Häfenressorts, daß es umziehen will. Und nun steht alles wieder einmal auf der Kippe: Am 5. September tagt der Grundstücksausschuß, und die angebotenen 14,65 Mark pro Quadratmeter sind viel zu teuer, finden die Finanzexperten des Liegenschaftsamtes. Eher 9 Mark pro Quadratmeter wäre in Bremerhaven die Vergleichsmiete, und 1.900 Quadratmeter für 58 MitarbeiterInnen braucht man auch nicht, wenn der Zuschnitt des Mietobjektes günstiger und die Flure etwas weniger aufwendig sind.

Über Schadensersatz möchte der Kreishandwerksmeister noch nicht nachdenken, aber ein „riesiger Schaden“wäre das schon, wenn die Vereinbarung mit dem Häfensenator jetzt platzen würde. „Wir werden nicht einfach sagen, das war's“, umschreibt der Handwerksmeister das Problem.

Und etwas genervt ist er auch. Anfangs wollte der Häfensenator das ganze Objekt anmieten. „Weit über 20 Mark“seien im Gespräch gewesen, erinnert sich der CDU-Vertreter im Hafenausschuß, Jörg Kastendiek. Beständiger Druck der CDU und auch des Personalrates führten dazu, daß der Platzbedarf erheblich sank – anfangs sollten pro Mitarbeiter 40 Quadratmeter angemietet werden – und der Mietpreis pro Quadratmeter auch.

Der Häfensenator konnte sich bei seinen Gesprächen mit dem Vermieter auf einen Senatsbeschluß berufen, in dem die Adresse genannt ist. Nur daß das Liegenschaftsamt eigentlich laut Geschäftsverteilungsplan zuständig ist und beteiligt werden muß, daß scheint der Häfensenator übersehen zu haben. Kastendiek hatte beim Häfensentor schon vor Wochen schriftlich angefragt, welche Verpflichtungen er denn eingegangen sei. Die Antwort steht bislang aus.

Einfach herunterhandeln lassen will sich der Kreishandwerksmeister aber nicht: Immerhin zahlten die alten Mieter 12-14 Mark, sagt Wehmeyer, und einen Umbau und Modernisierung für 2 Millionen will der Häfensenator auch haben. So deutet derzeit alles darauf hin, daß die Sache am 5.9. noch einmal vertagt wird, damit andere geeignete Objekte gesucht, besichtigt und begutachtet werden können.

Der Pressesprecher der AfB-Opposition, Volker Bitzer, kann offen sagen, was die CDU-Koalitionspartner nur denken dürfen: „Der Umzug ist auf alle Fälle Blödsinn.“

K.W.