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: Bean

Bean – der ultimative Katastrophenfilm, das Leinwanddebut des von Englands Star-Komiker Rowan Atkinson geschaffenen Mr. Bean funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die gleichnamige Fernsehserie: Mr. Bean lebt von der Dramatisierung des Alltags. Das Komische daran ist, daß Bean diese Übertreibung mit nichts weiter als dem sprichwörtlich gesunden Menschenverstand schafft, der vielleicht eine Spur zu engstirnig ist und eben darum zu den absurdesten Ergebnissen kommt. Alltag gibt es überall. Weil es aber um so spannender ist, wenn sich eine solche Figur auch noch in einer anderen Kultur zurechtfinden muß, schickt die „Royal National Gallery of England“Mr. Bean als ihren unlieb-samsten Mitarbeiter weit, weit weg in die Vereinigten Staaten. Dort soll er als angesehener Experte mit einer kleinen Rede das große amerikanische Kunstwerk „Whistler's Mother“willkommen heißen. Das Problem dabei ist nur, daß Dr. Bean nichts weiter als ein einfacher Museumswärter ist. Die Mahnung von Beans Gastgeber: „Bitte verhalten Sie sich rational!“hätte er sich besser verkneifen sollen – denn als Folge der Beanschen Vernunft explodieren Truthähne in der Mikrowelle und zerplatzen Kotztüten über schlafenden Geschäftsleuten. Schließlich zerstört Bean selbst das 50-Millionen-Dollar-Gemälde. Das Unwiderstehliche und Grausame dieser Komik ist, daß sich die schlimmsten Peinlichkeiten so langsam und unaufhaltsam anbahnen. Man weiß es, kann nichts tun und ist dann doch immer wieder überrascht, auf welche absurd simple Weise Bean sie verschlimmbessernd zu lösen versucht.

Jan Distelmeyer

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