Häfen in Wolthöfen?

■ Grüne machen ultimativen Vorschlag

Mit einem „ultimativen Vorschlag“wollen die Grünen den gordischen Knoten der nicht endenwollenden Umzugsgeschichte des Häfensenators zerschlagen: das niedersächsische Wolthöfen, so der Bremerhavener Abgeordnete Manfred Schramm, besitze optimale Bedingungen. Erstens nämlich liegt der Ort geografisch in der Mitte zwischen Bremen und Bremerhaven, zweitens wäre ein Umzug ins Niedersächsische ein Signal für die gemeinsame Landesplanung. Last not least findet sich bei Wolthöfen der „Bremer Wald“, der als Militärgebiet besonders gesichert ist, was Sicherheitsprobleme löse und den Umzug dadurch preiswerter mache. Und schließlich liege die Miete dort sicherlich weit unter der Summe, die in Bremerhaven gezahlt werden müsse.

Häfensenator Uwe Beckmeyer findet die neuen Irritationen um den Umzug eines Teiles seiner Behörde (vgl. taz 26.8.) überhaupt nicht witzig. „Ich verhandele überhaupt nicht neu“, meinte er gegenüber der taz. Wenn die Liegenschaftsverwaltung auf Aufforderung durch den Grundstücksausschuß jetzt nach preiswerteren Angeboten sucht, weil 14,65 Mark pro Quadratmeter ein überhöhter Mietpreis sei, dann sieht Beckmeyer das gelassen: Denn neben dem effektiven Preis war vor einem Jahr bei der Suche nach einem geeigneten Objekt, auch die „Zentralität“des Elbinger Platzes ein Argument gewesen, erinnert Beckmeyer. Das neue Domizil liegt fünf Minuten vom Bahnhof, was für die aus Bremen anreisenden Beschäftigten wichtig ist, wie auch in „Rufweite“zu dem Hansestadtbremischen Amt, mit dem die Senatsverwaltung viel zu tun hat.

Auf die Frage, ob da eventuell CDU-Politiker mit immer neuen Bedenken die ihnen abgerungene Zustimmung zum Umzug des Ressorts verhindern wollten, wird Beckmeyer (SPD) sarkastisch: „Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Damen und Herren von der CDU ihren einstimmigen Landesvorstandsbeschluß einfach übergehen.“ K.W.