„Drei Sender reichen“

■ Zwischen Halle 7 und 8: Alfred Brumm betreibt den kleinsten Stand auf der Messe

Mit drei Quadratmetern ist der Stand von Alfred und Helma Brumm rund 1.500mal kleiner als der von Philips.

taz: Herr Brumm, was präsentieren Sie auf der Ifa?

Alfred Brumm: Einen Sonderstempel zur Ifa. Er wurde von der Post nach Vorgaben von mir und den Wünschen der Messegesellschaft erstellt. Den mache ich auf schöne Briefumschläge oder Postkarten und verkaufe sie dann.

Ohne Sie gäbe es also keinen Sonderstempel?

Ja, das kann schon sein. Früher gab es den Stempel quasi von Amts wegen. Heute ist das anders, vielleicht aus Kostenbewußtsein. Jetzt heißt es: Wenn Sie den Stempel brauchen und vertreiben wollen, dann bezahlen Sie Ihn auch.

Stempeln Sie selbst?

Nein, das Stempelmonopol hat die Post. Den Sonderstempel gibt es allerdings nicht auf dem Messepostamt, sondern in einer Post im Bezirk Mitte. Ich geh' dann da hin und lasse mir meine Sachen stempeln, die ich dann verkaufe.

Wie sieht Ihr Stand aus?

Mein Stand ist ein faltbarer Systemstand, den man auch bewegen kann, wenn er mal im Weg steht. Da stell ich noch einen Tisch hin und mach ein paar Scheinwerfer dran.

Wie viele Sonderstempel verkaufen Sie während der Messe?

Letztes Jahr waren es ungefähr tausend. Aber die Zeiten werden schwieriger, die Kunden werden älter. Junge Leute sammeln keine Briefmarken mehr. Die Post verbreitet zwar immer wieder Erfolgszahlen von Zuwächsen bei den Briefmarkensammlern, aber ich habe den Eindruck, daß die jungen Leute die Elektronikspielzeuge bevorzugen. Ich mache das seit der Olympiade 1972. Damals war das Geschäft noch besser.

Was interessiert Sie dieses Jahr auf der Ifa?

Ich will mir die neuen Fernseher anschauen. Wenn die technisch etwas ausgereifter sind und auf den Markt kommen, dann werde ich mir einen kaufen. In einem halben Jahr sind die auch nicht mehr so teuer.

Interessieren Sie sich auch für digitales Fernsehen?

Nein, ich bekomme zu Hause drei öffentlich rechtliche Programme, keine Schüssel, kein Kabel. Das reicht mir. Interview: Ferdinand Keyserlingk