Kohl GmbH & Co. KG

■ Bis zur Restwut: „Unternehmen Deutschland – Eine Partei für alle“

So wie Josef Kröger seine Gaststätte am S-Bahnhof Rübenkamp leitet, will er auch die Bundesrepublik organisieren. „Wie ein gesundes, mittelständisches Unternehmen muß das laufen“, findet der Spitzenkandidat, Vorsitzende und Gründer des Unternehmen Deutschland – eine Partei für alle.

Die BRD GmbH? Kohl & Co. KG? Nicht ganz, erklärt der 57jährige. „Wir brauchen keinen Kanzler, wir brauchen einen Manager.“Den Posten möchte Kröger in der „Filiale Hamburg“selbst übernehmen. Und vom Rathaus aus die 1,7 Millionen MitarbeiterInnen erwerbstätig, friedfertig und glücklich machen. Das funktioniert so: Ein Häufchen Betriebe vergibt Teil- statt Vollzeitjobs und stellt dafür 20 Prozent mehr Menschen ein. Die anderen Firmen machen es nach. Wenn sich dann „alle arbeitsfähigen Menschen an der Produktion beteiligen“, ist das von Kröger geforderte Arbeitsrechts- und -pflichtgesetz fast überflüssig.

AusländerInnen sollen nur einen Job bekommen, wenn Deutsche ihn nicht wollen. „Deutschland ist kein Einwanderungsland“, erläutert das Parteiprogramm. Dennoch, meint Kröger, „stehen wir weder rechts noch links. Wir stehen aufrecht.“Wenn alle HamburgerInnen es den 130 Parteimitgliedern gleichtäten, würde sich „auch die Kriminalität von alleine regeln“. Denn Arbeit beseitigt Frust, und ohne den gibt es keine Randale. Das Fitzelchen Restwut lindere ein „intaktes Elternhaus“, sagt der Gastronom: „Ich komme aus einer großen Familie. Von meinen Geschwistern ist keiner straffällig geworden.“