IFAcette

Die IFA ist, sagten wir schon, ein Treffpunkt von Leuten, die etwas umsonst haben wollen. Und Medienleute sind ein Konzentrat der IFA- Besucher, also konzentrierte Umsonst-Krieger. Für sie schuf man die VIP-Lounges, in denen es genauso zugeht wie auf der Rest-IFA, nur daß es mehr umsonst gibt. Wir haben sie getestet:

Die normalste Lounge: Die ZDF-VIP-Lounge trennt nur ihre Exklusivität vom Rest-Geschehen. Normales Publikum, gute Dienstleistung, dämliche Gespräche, sättigendes Essen (Backkartoffel mit Quark).

Die edelste Lounge: Geschmack beweist Pro 7. Die einzige Lounge, in der wir einen Halb-VIP trafen, als hinter uns Helmut Markwort schwadronierte. Exzellentes Frühstück, feines Ambiente, lässiges Publikum. Ein Wasser wird serviert, als sei es ein Cocktail. Viele Schnösel.

Die lauteste Lounge: Wenn bei RTL 2 Boygroups spielen (eigentlich ständig), kann man den Atem der kreischenden Fans inhalieren. Ansonsten eher lieblos.

Die Hektik-Lounge: Viele Anzugträger, aber überraschend geringer Schnöselanteil bei Sat.1. Warme Farben und ebensolches Klima. Apfelstrudel mit Vanillesoße.

Die ehrlichste Lounge: Bei der ARD im Sommergarten gibt es Köstritzer Pils und Eberswalder Knacker. Hier wird keine Gebührenmark verschwendet. Angenehm bodenständig bei hohem Altersdurchschnitt. Die einzige Lounge, in der man, wie ein Medienwegelagerer es ausdrückte, „richtig betrunkene Menschen trifft“. Am Abschluß unseres Lounge- Zuges erfaßte uns dennoch das Bedürfnis, unser Bier wieder selbst zu bezahlen. lm