Kein Bakun-Staudamm

■ Malaysia storniert Mammutprojekte

Berlin (taz) – Die Regierung Malaysias hat am Donnerstag abend mehrere Großprojekte ausgesetzt. Damit hat sie auf die Währungskrise reagiert, von der Südostasien seit Juli betroffen ist. Zuvor hatte schon Indonesien öffentliche Vorhaben verschoben. Zu Malaysias stornierten Projekten gehört der umstrittene Bakun- Staudamm, der im Urwald Borneos eine Wasserfläche von der Größe des Bodensees stauen sollte. Das 6 Milliarden US-Dollar teure Großprojekt steckt ohnehin in der Krise. Der schwedisch- schweizerische Anlagenbauer ABB und der malaysische Bauträger haben sich zerstritten.

Malaysias Premier Mahathir Mohamad macht insbesondere den Währungsspekulanten George Soros für die Krise verantwortlich. Mahathir drohte Spekulanten gar mit Bestrafung nach dem rigiden Gesetz zur Inneren Sicherheit. Doch die Regierung hat inzwischen Beschränkungen des Wertpapierhandels für ausländische Investoren wieder aufgehoben, nachdem die Kurse weiter abgestürzt waren. Gestern berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Soros' Fondsmanager in seiner Online-Ausgabe, daß Soros' Investmentfonds seit Juli malaysische Ringgit gekauft und damit den Kursverfall vielmehr abgemildert habe. Sven Hansen