Gurke des Tages

Grausame Welt des Kabaretts: Während das neue Programm des schwäbischen Kohl-Witzemachers Mathias Richling tatsächlich und unkommentierbar „Ich muß noch was beRICHLINGen“ heißt – ja auch wenn Sie's nicht glauben können: Es stimmt! –, tritt die Berliner Plage Martin Buchholz mit einem „Bericht zur Lüge der Nation“ vors Kabarett-Publikum. Er sei „ein Wanderer und Wunderer zwischen den beiden deutschen Welten“, behauptet er im Waschzettel; seltsam, daß er dort seinen alten Top-Kalauer „Onkel AToms Hütte“ nicht erwähnt – hat er doch sonst keine Scheu, mit abgestandenen Sprüchen lästig zu fallen. „Ich bin ein Brandenburger Tor!“ behauptet er auch 1997 wacker und fährt fort: „Ich bin noch immmer ein geteilter Narr, ein halber Narr, ein deutscher Semi-Narr.“ Da wird sich Wolf- Dieter Narr aber freuen. Auch das Foto des Mannes, den wir vom Archiv Bucho nennen, ist von ähnlicher Qualität: Mit dem rechten Mittelfinger drückt Buchholz das Stirnglatzenfleisch über der rechten Augenbraue als Viererwulst nach oben, um uns, mit Buchholz gesprochen, zu sagen: Buch-Holzauge, sei absahm. Oder so ähnlich. Puuh!