Verwaltungslifting

■ Wirtschaftsbehörde als erste „straff“

Das filzig-zerfurchte Gesicht der hamburgischen Verwaltung wird geliftet und präsentiert sich bald straff und schier. So etwa jedenfalls sieht es der parteilose Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus, der gestern die interne Reorganisation seiner Behörde präsentierte.

Die Wirtschaftsbehörde hat als erste die organisatorische Frischzellenkur abgeschlossen. Dabei wurde die Verwaltung, so ihr oberster Vorsteher Rittershaus, um 25 Prozent „gestrafft“ – was immer das auch bedeuten mag. Jedenfalls gibt es bald 300 Arbeitsplätze weniger. Die Zahl der Wirtschaftsbehördenämter reduzierte sich von fünf auf vier. Ganz aufgelöst wurde das „Amt für Wirtschaft“, seine Aufgaben auf die übrigen – neu zugeschnittenen – Ämter verteilt.

Künftig gibt es im Hause Rittershaus weniger Vorgesetzte. Die Zahl der Hierarchiestufen wurde von acht auf fünf verringert. Außerdem wurden 21 von 80 Organisationseinheiten gestrichen, 14 von 51 Referaten abserviert und sechs von 24 Abteilungen als überflüssig aussortiert.

Zur Straffung der Strukturen gehört laut Rittershaus auch die Durchforstung von Vorschriften und Verordnungen. Auf überflüssiges Papier soll verzichtet werden. „Wir wollen die Kreativität der Mitarbeiter wecken und sie nicht Akten erstellen lassen, die sowieso keiner liest“, betonte der Senator.

Auch an den öffentlichen Unternehmen, die der Wirtschaftsbehörde zugeordnet sind, sollen Modernisierung und Rationalisierung nicht vorüberziehen. So soll der Flughafen Hamburg mit „Profit-Centern“ bestückt werden. Das darf man nicht ganz beim Namen nehmen. Die Flugzeugreinigung oder -bewachung soll nicht plötzlich Geld einbringen. Aber vielleicht etwas weniger kosten. oet