89:52 Minuten Fußball-Tristesse

■ Glücklicher HSV erstochert ein 1:1 beim TSV 1860 München

Es hätte ein Nachmittag werden können, der im Gedächtnis verblieben wäre. Acht Sekunden waren am Sonnabend gespielt, als Jörg Albertz so aufs Leder drosch, daß der Münchener Torwart Bernd Meier die Kugel an die Latte lenken mußte. Ein Tor, und der Blitz-Rekord von St. Paulis Dirk Zander (12,1 Sekunden zum 1:0) wäre gebrochen worden.

So blieb nur das nüchterne und am nächsten Wochenende vergessene Fazit, daß Keeper Richard Golz mal wieder bester Hamburger in einer über 89:52 Minuten lang schwachen Mannschaft war und der HSV inzwischen das nötige Glück hat, um weiter von Platz zwölf und damit von der Qualifikation zum UIC-Cup zu träumen.

Drucklos, unkreativ und ungefährlich – so hatte man sich den HSV vorgestellt und wurde nicht enttäuscht. Allein, nach dem Führungstreffer durch Olaf Bodden (38.) vergaben die Löwen vor 27.000 ZuschauerInnen reihenweise Gelegenheiten, sich frühzeitige Planungssicherheit für ein weiteres Erstliga-Jahr zu verschaffen. Es kam, was kommen mußte – Breitenreiter stocherte in der 78. Minute aus dem Gewühl zum 1:1-Endstand ein und hinterließ einen notorisch zufriedenen Trainer: „Die Mannschaft hat es verdient, mit einem Punkt nach Hamburg zu fliegen“, befand Benno Möhlmann. folk