Ein Leitfaden für Fans von Multimedia

■ Die Praktika in dem schwammigen Berufsfeld sind begehrt. Genaues Hinsehen lohnt sich aber: Die Anbieter unterscheiden sich sehr in Größe und Qualität

Ob Grafik-Designer, abgebrochener Theaterwissenschaftler oder arbeitsloser Journalist – viele richten ihre Hoffnung auf den Multimediabereich. Sie glauben, in dem stetig wachsenden Sektor mit den schwammigen Grenzen werde sich schon eine Nische finden. Doch bei der Suche nach einem Praktikumsplatz beginnen die Schwierigkeiten. Viele Agenturen entpuppen sich als winzige Unternehmen, die für einen Praktikanten weder Platz noch Zeit haben.

Unbestrittener Marktführer in Berlin ist die Agentur „Pixelpark“, die 90 feste Mitarbeiter beschäftigt. Hier ist auch das Angebot für Praktikanten vielfältig. „Wir bieten keine Schnupperpraktika für Schüler“, sagt Pressesprecherin Anna Hansen: Statt dessen seien Bewerber gefragt, die mit dem Studium fertig seien oder kurz vor dem Examen stünden. Außerdem wünscht sich „Pixelpark“ schöpferisches Talent sowie konzeptionelles und analytisches Denkvermögen. Die Praktika sind nach Arbeitsbereichen sortiert: Software- Entwicklung für Informatiker, Screen-Design für Grafik-Designer, Multimedia-Konzeption für Menschen der Werbung, der Filmproduktion oder Drehbuchautoren. Natürlich können sich auch Bewerber anderer Berufsgruppen melden. Die Praktikanten bleiben in der Regel drei Monate und erhalten 500 Mark pro Monat.

Der Softwareentwickler „Isis“ hat sich unter anderem auf Lernsoftware und Produktpräsentationen spezialisiert. Die Firma bekommt ihre Praktikanten aus Programmen der Weiterbildung. Für zwei bis drei Monate wird ein Praktikumsplan mit einem bestimmten Projekt erstellt, das in dieser Zeit entwickelt werden soll. Pressesprecher Klaus-Peter Rudolph warnt allerdings: „Viele versuchen nach dieser Zeit, sich selbständig zu machen, was nach einem Jahr Ausbildung fatal ist.“ Bei „Isis“ kann man sich auch direkt bewerben.

Im „Multimedia Studio Kraemer“ fanden im vergangenen Jahr drei Praktikanten Platz. Sie blieben unterschiedlich lange, Studenten in der Regel für vier Wochen. Praktikumszeiten bis zu einem halben Jahr sind denkbar. Die Bewerber können unter anderem aus dem graphischen und dem technischen Bereich kommen. Lennart Paul

„Pixelpark“, Reuchlinstraße 10–11, 10553 Berlin (Internet: http://www.pixelpark.com ); „Isis“, Moosdorfstraße 7–9, 12435 Berlin (Internet: http://www.tanner.de ); Studio Kraemer, Husemannstraße 21, 10435 Berlin