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■ GAL für Öko-Lotterie. Überschüsse sollen Umweltverbänden zugute kommen

„Eine Riesenchance“sieht GAL-Fraktionschef Willfried Maier in Plänen für eine Hamburger Umweltlotterie. Die „Arbeitsgemeinschaft Neue Bundeslotterie für Umwelt und Entwicklung“möchte in Hamburg Lose verkaufen. Der Erlös käme Umwelt- und Entwicklungshilfe-Projekten zugute. Bis zu sieben Millionen Mark könnte das Gewinnspiel pro Jahr abwerfen – da blinkten die Dollar-Zeichen in Maiers Augen.

In der Arbeitsgemeinschaft Neue Bundeslotterie haben sich neun Umwelt- und Entwicklungshilfeverbände zusammengeschlossen, von Greenpeace bis Misereor. Die Gruppe orientiert sich an einer holländischen Öko-Lotterie. Dort konnten die Träger innerhalb der vergangenen sieben Jahre mehr als eine Milliarde Mark ausschütten.

Vor zwei Jahren beantragte die Gemeinschaft für einzelne Bundesländer den Spielbetrieb. Hamburg lehnte ab. Begründung, unter Hinweis auf die Lotterieverordnung vom 6. März 1937: Es bestehe kein „hinreichendes öffentliches Bedürfnis“für die Veranstaltung. Und: Der Ertrag komme nicht Zwecken zugute, „die allgemeiner Billigung sicher sind“.

Willfried Maier schüttelt den Kopf. „Wenn Umweltschutz nicht allgemein gebilligt wird, was dann?“Ein Großteil der Erträge der Staatlichen Hamburger Lotterien von mehr als 80 Millionen Mark fließen in den städtischen Haushalt. „Und der wird auch nicht allgemein gebilligt, in der Regel stimmt nur gut die Hälfte der Bürgerschaft zu.“

So vermuten Maier und Udo Weiß, Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft, einen anderen Ablehnungsgrund: Die Länder fürchteten Konkurrenz für ihre Lotterien. „Aber die Erfahrungen aus den Niederlanden zeigen, daß das Umwelt-Lotto nicht zu Ertragseinbußen bei der Konkurrenz führt“, so Weiß. Dort haben alle Veranstalter kräftige Umsatzgewinne verzeichnen können. Achim Fischer