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■ SoundcheckThe Creams

Heute und morgen abend: The Creams. Manchmal sieht der Wahnsinn aus wie dein Lateinlehrer. Die Freizeithemden von Alan Jenkins sitzen perfekt, sein Benehmen ist tadellos, aber wer seine Vergangenheit kennt, weiß: Dieser Mann ist die Rache des Indie-Rock. Ein Besessener. Seit fast 20 Jahren veröffentlicht er auf eigenen Labels die Platten seiner Bands, ungefähr drei pro Jahr. Erst mit Deep Freez Mice, danach mit den Chrysanthemums und Ruth's Refrigerator, heute mit The Creams. Und wenn er Zeit übrig hat, schreibt er Rock-Opern über Tierversuche oder Ratgeber für Leute, die Popstar werden wollen.

Die Musik des Engländers könnte nicht exquisiter sein. Daß er sie im Rekord einspielt, scheint ihr zuträglich zu sein. Geschmeidige Harmonien reihen sich an abstruse Klangspielereien, die Popgeschichte klafft als riesiges Labyrinth vor dem Hörer. Undurchdringlich und monströs ist die Kunst von Alan Jenkins, aber wenn er einen guten Tag hat, geht er ganz geordnet zur Sache: Mit den Chrysanthemums hat er einmal auf Platte zur Gänze den Zombies-Klassiker Odyssee And Oracles, das viele für das größte Pop-Album aller Zeiten halten, gecovert.

Vor einem Jahr brach das Karmers bei einem sensationellen Konzert der Creams aus allen Nähten, diesmal treten sie an zwei Abenden auf. Das kleine grüne Häuschen wird übrigens nächsten Monat abgerissen. Mal sehen, wo dann der Indie-Rock bleibt. Christian Buß 22 Uhr, Heinz Karmers, plus Djs Jan Möller (heute) und Ulrich Tukur (morgen)

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