Hattig, Hilker – CDU sucht Wirtschaftssenator

■ Bremer Wirtschafts-Manager soll für den Senatoren-Posten gewonnen werden

In Bremen ist ein reputierlicher Job zu vergeben: Wer will Wirtschaftssenator werden, nachdem Hartmut Perschau ins Finanzressort gewechselt ist? Darüber wurde gestern in der Bürgerschaft eifrig getuschelt und spekuliert.

Ein attraktiver Import von außerhalb scheidet dabei für viele in der Union aus. Denn welcher Hochkaräter kommt schon für eine Rest-Legislaturperiode von eineinhalb Jahren ausgerechnet nach Bremen, wenn völlig offen ist, was danach kommt? Aber was bringt einer im beginnenden Wahlkampf, der andernorts schon im Ruhestand oder auf dem politischen Abstellgleis schmort und der sich an der Weser nicht auskennt?

So konzentrierten sich die Überlegungen gestern darauf, einen geeigneten Mann (und daß es ein Mann sein wird, darüber gab es wenig Zweifel) aus der Bremer Wirtschaft für den Posten über dem „Schattensenators“von Staatsrat Frank Haller zu suchen. Der Kandidat darf nicht mehr zu aktiv sein in seiner Firma, möglichst an der Ruhestandsgrenze, und er muß sein Schärflein im Trockenen haben, denn des Geldes wegen wechselt kein Wirtschaftsboß in das Minenfeld der Politik.

Ein Name fiel daher sofort: Josef Hattig, Senior-Chef der Brauerei Beck & Co und Präses der Handelskammer. Er hatte schon früher politische Ambitionen gezeigt. Nun steht er kurz vor der Pensionierung. Als Senator, und wenn es nur für eineinhalb Jahre sein würde, könnte er sein Lebenswerk veredeln.

Genannt wurde auch der Name des Chefs der Stahlwerke Bremen, Klaus Hilker. Der wird zwar noch nicht so bald pensioniert, macht den Job bei der Hütte aber auch schon eine Weile und wirkt eher jung, dynamisch, erfolgreich. Und bei CDU-Veranstaltungen zeigt Hilker gerne Flage für die CDU, in der Wirtschaftsdeputation hat er die Abgründe der Politik bereits kennengelernt. jof