Abstrakte Langzeitfolgen

■ Ecstasy: Wie wichtig ist die Forschung?

„Für den Konsumenten ist die Erforschung der Folgen des Ecstasykonsums völlig irrelevant“, provozierte gestern Günter Amendt. Statt vor abstrakten Langzeitfolgen müsse vor dem gefährlichen Mischkonsum gewarnt werden, sagte der Sozialwissenschaftler zu Beginn des Internationalen Ecstasy-Kongresses in der Uniklinik Eppendorf (UKE).

„Das Risiko psychotischer Erkrankungen wird durch die gleichzeitige Einnahme anderer Halluzinogene wie Cannabis verstärkt“, pflichtete ihm Rainer Thomasius bei. Der Psychiater leitet am UKE das größte europäische For-schungsvorhaben zu Ecstasy und will im Oktober 1998 mit Ergebnissen aufwarten. Die sollen belegen, was auch der reine Ecstasykonsum bewirkt: Panikattacken, Nierenversagen, Leberfunktionsstörungen oder funktionelle Hirnstörungen.

Diese Erkenntnisse sollen dann in die Präventionsarbeit einfließen. Und werden laut Amendt wohl ebenso mißachtet wie „die Warnungen der Mediziner von Extremsportarten, bei denen Erwachsene ihre Grenzen testen“. lian