Klein-Kitas von Einsparungen bedroht

■ 30 Millionen Mark weniger für freie Träger. Existenzangst bei 500 kleinen Kitas

Die Kleinsten wird es am schwersten treffen: Der für 1998 geplante Haushalt bedroht auch Kitas und Schülerläden mit tiefgreifenden Kürzungen. Rund 30 Millionen Mark weniger möchte der Senat für die Förderung freier Träger ausgeben.

Problematisch ist dabei vor allem die Umstellung des Finanzierungungskonzepts, mit der die Einsparungen erwirtschaftet werden sollen: Ab August 1998 werden die Kosten in Miete, Personal- und Sachkosten aufgeteilt. Das wird die flexible Handhabe der Personalfestlegung einschränken. Die rund 500 kleinen Kitas mit 15 Kindern sind dann streng an die Kind- Erzieher-Relation des Kita-Gesetzes gebunden, die 1,25 Erzieherstellen (bei siebenstündiger Betreuungszeit) zur Verfügung stellt. Dies kollidiert mit der versicherungstechnischen Auflage, daß mindestens zwei Personen während der ganzen Betreuungszeit zur Verfügung stehen müssen. Deshalb werden in Zukunft einige Kleinsteinrichtungen ihre Pforten schließen müssen. Bärbel Peters vom Dachverband der Kita und Schülerläden (DAKS) glaubt, daß der Senat damit kalkuliert, die Kitas freier Träger zu schließen – obwohl diese wesentlich kostengünstiger als die öffentlichen seien. Außerdem werden ab August 1998 Kostensätze eingeführt, die an eine sogenannte Bedarfsfestlegung der Eltern gebunden sind. Das heißt: Die Arbeitszeit der Eltern bestimmt die Verweildauer der Kinder in den Kitas. Weil aber nicht alle Eltern die gleichen Arbeitszeiten haben, wird aus einer siebenstündigen Betreuung in der Praxis schnell eine neunstündige Öffnungszeit. Auch hier werde die neue starre Stellenfestlegung das Aus für viele Träger bedeuten, glaubt Peters.

Zu Befürchtungen unter den ErzieherInnen gibt zudem die Planung des Senats Anlaß, die Mietobergrenzen auf 25 Mark je Quadratmeter zu beschränken. Ein Erzieher aus Wilmersdorf: „Wird das umgesetzt, können wir uns die Karten legen.“ bud