Die gute Nachricht

■ Warum es ab heute die neue taz gibt: mehr Nachrichten und das taz-mag

Zugegeben – dieser Text ist keine klassische Nachrichtenanalyse. Aber zum Start unserer neuen taz wollten wir es uns nicht nehmen lassen, Ihnen die Hintergründe unserer besten Nachricht von heute zu erläutern: Die taz hat investiert. Deshalb startet die neue Rubrik erst in der Montagausgabe, und wir beantworten an dieser Stelle die Frage des Tages: Warum eine Blattreform für die taz? Zum letzten Mal haben wir die taz kurz nach dem Fall der Mauer erweitert – von täglich 16 auf 20 Seiten. Seitdem sind die Ansprüche unserer Leserschaft gestiegen, die Gewohnheiten haben sich verändert. Das Arbeitsleben ist auch für die meisten taz-Fans intensiver und hektischer geworden, die Zahl der tazzen, die gemütlich am WG-Tisch verschlungen werden, hat abgenommen. Die meisten von uns, das sagen auch unsere Leserumfragen, haben an Werktagen nur eine halbe Stunde für die Zeitungslektüre – am Wochenende aber weit mehr mehr.

Die gute Nachricht Warum es ab heute die neue taz gibt: mehr Nachrichten und das taz-mag

Wir ziehen daraus ab heute eine Konsequenz: Die meisten der zahlreichen ganzseitigen und doppelseitigen Beiträge wandern in das zwölfseitige Magazin taz-mag, das jeden Samstag erscheint. Unter der Woche wird Ihre taz dafür schneller zu überblicken und aktueller sein, mit einer neuen Doppelseite 4 und 5 namens „Panorama“. Sie kommt denen entgegen, die sich keine zweite Zeitung leisten können oder möchten und die an der taz nicht nur die pointierten Schwerpunkte schätzen, sondern auch einen verläßlichen Überblick erwarten. Dennoch werden auch künftig die taz-eigenen Themen und AutorInnen nicht zu kurz kommen, im Gegenteil. Diese Seite 2 enthält links einen neben dem „Tagesthema“ zweiten aktuellen Schwerpunkt. Daß unser Wetterbericht ab heute ausführlicher ist und endlich auch eine Karte enthält, wird Ihnen links unten schon aufgefallen sein. Auch unseren neugestalteten Titel haben Sie schon gesehen: Der Schriftzug „die tageszeitung“ ist etwas breiter und weniger verschnörkelt geworden, die neue Anordnung der Seite besinnt sich auf die angestammten taz-Stärken: Sie betont Schlagzeile und Aufmacher. Die Ankündigungen der wichtigsten Artikel sind jetzt in einer Spalte zusammengefaßt.

Einen Wermutstropfen dürfen wir Ihnen allerdings nicht verschweigen: Zwar finanziert die taz-Genossenschaft diese Investition, rund 1,2 Millionen Mark. Aber auch die taz muß, ähnlich wie die anderen überregionalen Zeitungen in der letzten Zeit, ihre steigenden laufenden Kosten decken. Deshalb müssen auch wir etwas teurer werden. Ausgenommen sind davon unsere AbonnentInnen mit dem wenigstens Geld: Der Solipreis von 34 Mark im Monat bleibt unverändert. Für diejenigen, die nach Selbsteinschätzung mehr zahlen können, haben wir uns ebenfalls für eine soziale Staffelung entschieden: Der mittlere Preis steigt nur um 1,50 Mark, also gut 3 Prozent; den Zahlern des „politischen Preises“ – die der taz erst das Überleben ermöglichen – muten wir dagegen 3 Mark mehr pro Monat zu. Vielen Dank. Am Kiosk kostet die taz 10 Pfennig mehr, also 1,90, am Wochenende, mit dem Magazin, 2,50. Klaudia Brunst, Michael Rediske