Der Wind weht von See

■ In Dänemark sollen 500 Windkraftanlagen vor der Küste ins Meer gebaut werden

Kopenhagen (dpa) – Vor der dänischen Küste werden in den kommenden Jahren fünf Windmühlenparks mit 500 Anlagen von je 90 Meter Höhe gebaut. Die Zeitung Berlingske Tidende berichtete gestern, daß damit nach einem von Umweltminister Svend Auken durchgesetzten Regierungsbeschluß im Jahr 2008 insgesamt 15 Prozent des dänischen Bedarfs an Elektrizität durch Windenergie gedeckt werden sollen.

Das küsten- und windreiche Dänemark verfügt schon jetzt über 5.000 Windmühlen bei einer Jahresleistung von 1.000 Megawatt. Sie decken 6,5 Prozent der Stromversorgung. Auken begründete die weiteren Anstrengungen zum Ausbau vor allem mit dem Ziel, die Kohlendioxid-Emissionen aus den Kohlekraftwerken zu vermindern. Er erklärte, daß es technisch und wirtschaftlich möglich sei, bei einem sehr hohen Anteil der Energieversorgung auf erneuerbare Energien zu setzen.

Nach Auskunft des Branchenverbandes der Windmühlenproduzenten würden die fünf geplanten Großanlagen mit einer Kapazität von 1,5 Megawatt je Anlage nach heutigen Preisen neun Milliarden Kronen (2,3 Milliarden Mark) kosten. Die Parks sollen von dänischen Elektrizitätsunternehmen in der Nordsee vor Blavands Huk, vor Läsö im Kattegat, im Großen Belt sowie vor den Inseln Lolland und Falster gebaut werden.

Kritisch äußerten sich Vertreter der Wirtschaft und der Stromversorger wegen befürchteter Preiserhöhungen. Ornithologen erklärten, daß die Großanlagen eine Gefährdung für die Vögel an den betroffenen Küstenteilen seien.