Mit der Energieförderung auf Du
: Weniger Schmutz kostet

■ Bremen hat seinen CO2-Ausstoß mit 20 Mio Mark um 0,6% gemindert

Um 30 Prozent soll der CO2-Ausstoß im Bundesland Bremen bis zum Jahre 2005 reduziert werden, das hat das Parlament einmal als Zielvorgabe beschlossen. Das Umweltressort hat jetzt eine Studie herausgegeben, in der die bisherigen energiepolitischen Fördermaßnahmen im Hinblick auf ihre Effizienz unter die Lupe genommen werden.

Ca. 20 Millionen Mark bremischer Steuergelder sind in den Jahren 1993-95 für energiepolitische Programme ausgegeben worden, dazu kamen ca. 9,5 Millionen Fördergelder aus Bonn oder Brüssel. Damit wurden energierelevante Investitionen von ca. 87 Millionen initiiert. Effekt unter dem Strich: 0,6 Prozent weniger CO2-Ausstoß.

Das bedeutet zweierlei: Einmal ist der Effekt von Landesprogrammen in der Luft durchaus meßbar. Zweitens sind aber die 30 Prozent ein sehr hoch gestecktes Ziel, das mit den bisherigen Mitteln nicht erreichbar sein dürfte.

Im Einzelnen handelt es sich bei den Förder-Programmen vielfach um Technologien, die noch in der Erprobung sind und vom Kosten- und Nutzen-Aufwand sich ohne Förderung nicht durchsetzen könnten. Völlig unwirtschaftlich sind zum Beispiel die Photovoltaik-Anlagen, „Amortisationszeit 275 Jahre“, stellten die Gutachter fest. Die Förderung drückt die Amortisationszeit auf 83 Jahre.

Weit sinnvoller scheint es dagegen nach der Untersuchung, die Brennwertkessel-Technik zu fördern. Auch hier wird ohne Förderung „keine Wirtschaftlichkeit“attestiert, mit der Förderung rentiert sich der Einbau des teureren Kessels aber nach 7 Jahren, das schlägt sich in einer Vielzahl von Förder-Anträgen nieder.

Wenig sinnvoll erscheint die Umstellung auf „thermische Solarenergienutzung“, sprich: Brauchwasser-Erwärmung. Amortisationszeit einer Anlage wäre 186 Jahre, mit der Förderung immer noch 140 Jahre. Viel Sinn macht dagegen der Wärmeschutz außen an den Hauswänden und der Ersatz für Fenster – hier wäre die Förderung beinahe überflüssig, weil die Investition in das immer preiswerter werdende Wärmeschutzglas sich schon in 13 Jahren „rentiert“und bei größeren Wohnanlagen zudem auf die Miete umzulegen ist.

Wichtig bleibt, so die Gutachter von Utec und ibek, die Förderung von Windkraftanlagen. Ohne Förderung „wäre kein Investor bereit, in Anlagen zu investieren“, mit Förderung aber sehr wohl. DIe ökologische Gegenrechnung: Die Reduktion des CO2-Ausstoßes um eine Tonne „kostet“10-40 Mark Förderung, „die Windenergie gehört damit zu den CO2-effizientesten Förderbereichen“, schreibt die Energieleitstelle der Umweltsenatorin. K.W.