Elf Jahre für Ramos Vega

■ Gericht hält seine Mitgliedschaft in der ETA für erwiesen. Nierenkolik im Hungerstreik

Berlin (taz) – Benjamin Ramos Vega wurde wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu elf Jahren Haft verurteilt. Das bestätigten gestern seine Anwältinnen in Bilbao. Die Richter der Madrider Audiencia National hielten es für erwiesen, daß der 34jährige für die baskische ETA eine Wohnung in Barcelona angemietet hatte.

Ramos war 1996 von Berlin, wo er mittlerweile lebte, nach Spanien abgeschoben worden. Das Kammergericht hatte einen Asylantrag abgelehnt, obwohl Ramos beweisen konnte, daß ein Teil der Aussagen gegen ihn unter schweren Mißhandlungen gemacht worden waren. Der aidskranke Ramos beklagt sich immer wieder wegen schlechter Ernährung und fehlender Medikamente. Sein Immunsystem ist durch die Haft völlig geschwächt. Seit dem 27. September befindet er sich mit 34 weiteren ETA-Häftlingen in einem Hungerstreik, nachdem drei Gefangene vom Wachpersonal geschlagen worden waren. Am vierten Tag des Protests erlitt er eine Nierencholik. rw