■ beiseite
: Auch toll

Es ließ einen veritablen Theaterskandal erwarten und wurde (in der Regie von Thirza Bruncken) schon letztes Jahr im Hamburger Exil uraufgeführt: Elfriede Jelineks Stück „Stecken, Stab und Stangl“. Erst in diesem September kam es nun im Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz (nicht im Haupthaus des Burgtheaters!) zur Premiere, in der Regie von George Tabori.

Bezugnehmend auf den rassistischen Anschlag im Burgenland im Februar 1995, dem vier Angehörige der Roma zum Opfer fielen, hat Jelinek einen TV-Moderationsrundumschlagfließtext verfaßt, der mit Österreich und den Österreichern scharf ins Gericht geht. In Berlin war die Hamburger Inszenierung bereits während des Theatertreffens zu sehen, jetzt kommt – aus der Höhle des Löwen – die wahre Wiener Auffassung des Ganzen hierher ins Berliner Ensemble, am 11.10 um 18 Uhr sowie am 12.10. um 19.30 Uhr.