■ Rosi Rolands Bremer Geschichten
: „KPS“– eine Erfolgsstory?

KPS-Erfolgsstory, da lachen doch die Hühner. Sorry, lieber abgeschnittener taz-Kollege, aber einfache Journalisten können das nicht wissen. Nein, nicht die Brutalitäten, die in der Geschäftswelt erzählt werden, um die geht es hier nicht.

Sondern ganz schlicht gefragt: Habt Ihr mal ins Impressum des Weser-Report geguckt? Da steht als Herausgeber: Weser-Report-GmbH. Total normal, scheint es. Mal ins Handelsregister geguckt? Eine „Weser-Report-GmbH“gibt es überhaupt nicht. Jedenfalls Nicht mehr.

Die wurde mit der „KPS-Verlagsgesellschaft“verschmolzen. Verbindlichkeiten in Höhe von von 1,269 Millionen mußten „durch Kreditauftrag und Schuldbeitritt“gesichert werden, 1,67 Millionen war der Verlustvortrag der Weser-Report-GmbH zum 1.1.97

Die „ABISZ-GmbH“wurde übrigens auch „verschmolzen“, die gibt es auch nicht mehr. Solche Strukturbereinigungen pflegen Banken zu erzwingen, wenn sie Kredit geben sollen und fürchten, durch komplizierte Geflechte hinters Licht geführt zu werden.

Die Sparkasse hat der KPS-Gruppe sicherlich nicht auch noch die 12,5 Millionen für den Ankauf der CTS-Vorverkaufsgesellschaft finanziert. Schon wegen der Altschulden nicht. Aber die Sparkasse hat von ihrem Geschäftspartner „Start“, der bundesweiten Konkurrenz der CTS, auch folgendes erfahren: Die Lizenzen für Leitungen und Software der CTS laufen Ende 1999 aus. Da die CTS seit Schulenbergs Übernahme den Software-Anbieter Richtmann & Eder sich mit Prozessen überzogen sieht und keinen Tag länger als zwingend erforderlich mit KPS/CTS zusammenarbeiten will. „So etwas habe ich in den 25 Jahren, in denen ich dieses Unternehmen habe, noch nie erlebt“, stöhnte Geschäftsführer Eder dieser Tage vor Freunden in München.

Was ist die CTS-Hülle dann Wert, wenn sie keine Leitungen und keine Software mehr hat? Die Konkurenten vom „Start“-Verkaufssystems, an die das Bremer Ticket-Service, Center (TSC) angeschlossen ist, lehnen sich wissend lächelnd zurück. Sie fürchten die Konkurrenz in den Händen von KPS überhaupt nicht mehr, sondern warten auf die Stunde der Wahrheit, die für sie schon vor 1999 kommen müßte: 12 Millionen Kaufpreis sind dadurch getilgt, daß es potente Bürgen gibt, die wollen Jahr für Jahr finanziert sein.

KPS – eine Erfolgsstory? So doof sind die von der Hibeg nicht, laßt es Euch gesagt sein von eurer guten Rosi Roland