■ Pflege
: Hilfe für Angehörige

Die Familie ist die größte Pflegeinstitution: 80 Prozent der Menschen, die in privaten Haushalten regelmäßiger Pflege bedürfen, werden von ihren Angehörigen betreut. Eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse (TK) hat ergeben, daß eine durchschnittliche Pflegedauer bei acht Jahren liegt. So ist es keine Überraschung, daß sich mehr als die Hälfte der Pflegenden, so ein Ergebnis der Studie, „ausgebrannt“ fühlt. Die große Erschöpfung kann mit einer physischen und psychischen Gewaltbereitschaft einhergehen, was mit quälenden Schuldgefühlen verbunden ist.

Fachliche Beratung und seelsorgerische Unterstützung finden die Betreuer beim Beratungstelefon für pflegende Angehörige des evangelischen Kirchenkreises Charlottenburg, Tel. 3232380 (Mo–Mi, 15–17, Do 17–19 Uhr. Sonst sprechen Sie bitte auf den Anrufbeantworter, es erfolgt so bald wie möglich ein Rückruf).

Jeden zweiten Donnerstag im Monat veranstaltet das Beratungsteam einen Einkaufsnachmittag: „Dies soll ein freier Nachmittag für die pflegenden Angehörigen sein, damit sie in Ruhe etwas erledigen können“, sagt Dorothee Richwin, Leiterin des Beratungstelefons und Beauftragte für Gemeindekrankenpflege. „Nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken nehmen wir die Kranken in unsere Obhut.“ Den Nachmittag beendet ein ein gemeinsames Abendessen. Einmal im Jahr wird ein Urlaub mit Pflegenden und Kranken organisiert, in dem die Kranken ebenfalls zeitweise betreut werden, damit die Angehörigen auch mal Zeit für sich haben. Anke Nolte