: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
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A Brief History of Time Großbritannien 1991, R: Errol Morris / Originalfassung ohne Untertitel
Er ist nicht unbedingt der brillanteste Wissenschaftler unserer Zeit, aber durch die Umstände seiner Krankheit entspricht Stephen Hawkins im Rollstuhl und mit seiner durch einen Synthesizer erzeugten Computerstimme perfekt den romantischen Vorstellungen vom Genie, das sich durch die Schwächen des Körpers nicht von seinen geistigen Höhenflügen abhalten läßt. In einer Folge der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“spielt er sich selber neben Schauspielern, die seine Kollegen Einstein und Newton verkörpern sollen. Aber schon bevor er so virtuell in den Olymp der Genies befördert wurde, konnte man ihn 83 Minuten lang in diesem Dokumentarfilm bewundern. Unterlegt mit einer Weltraum-Musik von Philip Glass erzählt Hawkins hier seine Lebensgeschichte. Und er stellt (immerhin noch halbwegs verständlich) seine Haupttheorien von Zeit und Raum vor, mit denen Hawkins sehr erfolgreich versucht, Science mit Science-Fiction zu verbinden. (hip) Kino 46
Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit Deutschland 1995, R: Alexander Kluge, D: Jutta Hoffmann, Armin Müller-Stahl
„Kluges Film-Essay über das Phänomen „Zeit“und über das Kino in unserer gesellschaftskritischen Wirklichkeit; montiert aus zahlreichen Episoden und szenischen Skizzen. Ein ebenso vielschichtiger wie esoterisch-versponnener Versuch, die existentielle Befindlichkeit des modernen Menschen philosophisch, poetisch-bildhaft und ironisch zugleich zu beschreiben. Minderheitenkino von hohem intellektuellen und ästhetischen Anspruch.“(Lexikon des internationalen Films) Kino 46
Anna Karenina USA 1935, R: Clarence Brown, D: Greta Garbo, Frederic March, Basil Rathbone
„In dieser Verion ist Greta Garbo Anna, und der Film ist zwangsläufig mehr MGM als Tolstoi. Es ist weiß Gott nicht alles wie es sein soll, und die Garbo ist nicht einmal in ihrer besten Form, aber man kann sie hier ausgiebig anhimmeln.“(Pauline Kael) Atelier
Die Apothekerin Deutschland 1997, R: Rainer Kaufmann, D: Katja Rieman, Jürgen Vogel, Richie Müller
„Eine Frau zwischen zwei Männern, einige Leichen und Gift in den verschiedensten Formen - das sind die Bestandteile von Rainer Kaufmanns (“Stadtgespräch“) mababerer Komödie nach dem Erfolgskrimi von Ingrid Noll. Nicht zu vergessen ein exquisites Schauspielerensemble, das aber leider auch nicht verhindern kann, daß in diesem Fall zu viele Zutaten den Brei verderben. Denn die Geschichte von Apothekerin Hella (Katja Riemann), die sich mit tödlicher Konsequenz erst in den windigen Zahnmedizin-Studenten Levin, dann in Ex-Knacki Dieter, und schließlich in Langweiler Pawel verliebt, wäre sooo gern tiefschwarz. Doch irgendwo zwischen makabrem Krimi und bitterböser Komödie bleibt „Die Apothekerin“hängen - auf halbem Weg zu „Serial Mom“oder „Shallow Grave“. (TV-Spielfilm) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Passage (Del), Casablanca (Ol)
Asterix in Amerika Deutschland 1994, R: Gerhard Hahn
„Cäsar läßt den Druiden nach Amerika entführen, um so die Gallier von ihrem Zaubertrank abzuschneiden und besiegbar zu machen. Asterix und Obelix müssen rettend eingreifen. Ein weiterer Animationsfilm mit den beiden beliebten Comic-Figuren, der zwar nicht der beste dieser Reihe ist, die Fans der ulkigen Gallier aber wohl durchaus zufriedenstellen wird.“(Süddeutsche Zeitung) Atlantis
Aus dem Dschungel in den Dschungel USA 1997, R: John Pasquin, D: Tim Allen, Sam Huntington, Martin Short
„Wie „Das Bankentrio“, „Noch drei Männer, noch ein Baby“und „Daddy Cool“basiert auch dieser Film auf einer französischen Erfolgskomödie. Vorlage ist Herve Paluds „Little Indian“, der mit über sieben Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film des Jahres 1994 war. Ein Börsenmakler reist in den venezuelanischen Regenwald, um seine Ex-Frau zur Unterzeichnung der Scheidungspapiere zu veranlassen. Im Busch angekommen, macht er die bestürzende Entdeckung, daß er Vater eines 13jährigen Sohnes ist, der alsbald seinen Erzeuger nach New York begleitet. Dort entwickelt sich das übliche Kultur-Crash-Chaos. Ein netter, harmloser Familienspaß, der sich nur durch sein US-Kolorit vom Original unterscheidet.“(Cinema) UT-Kinocenter
B
Ballermann 6 Deutschland 1997, R: Gernot Roll, Tom Gerhardt, D: Tom Gerhardt
„Früher oder später mußte sie kommen, die deutsche Komödie von der deutschen Urlauberkolonie Ballermann 6 auf Mallorca. Das berühmt-berüchtigte Strandrevier passe zum Chaotengespann Tommie und Mario wie Curry und Pommes zur Wurst, meint Tom Gerhardt, der als Drehbuchautor und Hauptdarsteller den Kölner Blödmann mit der Pudelmütze und seinen getreuen Sidekick ins Proloparadies geschickt hat. Eine „moderne Fassung von Dick und Doof mit absurden Szenen“wollte Gerhardt mit Produzent Bernd Eichinger auf die Beine stellen - ein hoher Anspruch. Aber es muß nicht immer Kaviar sein, und so ist dies ein Film weit jenseits der Fünf-Sterne-Küche: Kotzorgien im Flugzeug, Urin im Sauerkraut. Der Humor kommt mit dem Holzhammer, ob eine Katze unterm Laster landet oder der Flamenco-Tänzer nur mit Reißzwecken im Schuh zu Höchstform aufläuft. Und meist landet der Humor unter der Gürtellinie. Doch von Tiefschlägen und feuchten Sexphantasien lebt schließlich auch der Mythos Mallorca.“(Jürgen Schön) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
Bean Großbritannien 1997, R: Mel Smith, D: Rowan Atkinson, Burt Reynolds
„Nicht von ungefähr findet sich die Warnung, man habe es mit dem „ultimativen Katastrophenfilm“zu tun, im Untertitel des ersten Filmabenteuers des im Fernsehen und Video längst zum Kulthelden avancierten Mr. Bean: Da, wo das von Rowan Atkinson gewohnt kongenial dargestellte Strichmännchen bei seinem Besuch der Vereingten Staaten hintritt, wird die Neue Welt in ihren Grundfesten erschüttert – zum Gaudium des komödienhungrigen Publikums, das von „Bean“ganz nach seinen Bedürfnissen bedient wird.“(Blickpunkt: Film) UFA-Palast, Ufa-Stern, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol) / Originalfassung ohne Untertitel im UFA-Palast MUWI-Filmkunst (Ol)
Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten Großbritannien 1997, R: Mark Herman, D: Pete Postlewaite, Evan McGregor, Tara Fitzgerald
Wer will schon einen Film über das Wohl und Wehe einer Blaskapelle sehen? Allein all die unvermeindliche Humptata-Musik müßte eigentlich jeden halbwegs geschmacksicheren Kinogänger abschrecken. Dazu noch als deprimierender Hintergrund die Schließung eines Kohlen-Bergwerks im britischen Yorkshire: Regisseur Mark Herman hat sich einen denkbar unattraktiven Stoff für seine Komödie ausgesucht, und umso überraschender ist es, wenn nach dem Film ein großer Teil des Publikums leise Märsche vor sich herpfeift, andere sich die Augen wischen, und alle sich prächtig amüsiert haben. Die traditionsreiche Perle des proletarischen Gemeindelebens von Grimley ist die „Colliery Band“, geleitet vom strengen und ehrgeizigen Dirigenten Danny, der von Pete Postlewaite mit soviel Wärme, Witz und natürlicher Autorität gespielt wird, daß wir ihm am Schluß sogar seine wundersame Heilung vom Todkranken zum flammenden Redner in der Royal Albert Hall abnehmen. Herman bringt uns die Bandmitglieder und ihre Familien als eine verschworene Gemeinschaft von skurillen Charakteren nahe, und mit perfekt gesetzten Pointen gelingt es ihm, eine feine Balance zwischen Gefühl und Humor zu halten. Uns berühren die Zukunftsängste und Ohnmachtsgefühle der Bergarbeiter, und doch lachen wir im nächsten Moment aus vollem Halse. (hip) Atlantis, Gondel, Casablanca (Ol)
BreakdownUSA 1997, R: Jonathan Mostow, D: Kurt Russel, J.T. Walsh, Kathleen Quinlan
„Eine Autopanne in der kalifornischen Wüste wird zum Beginn des Schreckens für ein Ehepaar aus der Großstadt. Nicht nur die Einsamkeit wird zur Nervenprobe, auch erweisen sich vermeintliche Freunde als die schlimmsten Feinde. Gerade weil der Ausgangspunkt so alltäglich ist, funktioniert der Suspense dieses Alptraums um so beklemmender. Daß die Geschichte aus den vertrauten Mustern einer handvoll Filme kompiliert wurde, fällt nicht sonderlich ins Gewicht, so gradlinig und schnörkellos, wie hier erzählt wurde.“(tip) UFA-Stern, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
C
Casper USA 1995, R: Brad Silberling, D: Christina Ricci, Eric Idle
„Casper ist ein Mischmasch aus Live-Action und Animation, ein extravagantes Märchen mit all den ausgefallenen Tricks, die in „Jurassic Park“und „Roger Rabbit“entwickelt wurden. Dennoch ist dieser synthetische Kinderfilm nicht ohne Charme. Er ist so schön kurzlebig wie eine Seifenblase, so süß und wunderbar wie eine riesige Portion Zuckerwatte.“(epd-Film) UFA-Palast
Contact USA 1997, R: Robert Zemeckis, D: Jodie Foster, Bill Clinton / Originalfassung mit Untertiteln
„Science Fiction“im wahrsten Sinne des Wortes: In der Welt von heute, mit den wissenschaftlichen Möglichkeiten der 90er Jahre, wird hier über Radioteleskope ein Kontakt mit einer außerirdischen Zivilisation hergestellt, und Robert Zemeckis („Forrest Gump“) ist mehr als an den mysteriösen Fremden daran interessiert, wie wir auf sie reagieren würden. So sind die raffiniertesten Spezialeffekte dieses Filmes nicht spektakuläre Phantasiewelten oder Raumschiffe, sondern äußerst geschickte Vermischungen von Fact und Fiction. Einige Auftritte und Reden von Bill Clinton werden etwa so nahtlos in den Film eingeschnitten, daß es scheint, er rede über die Kontaktaufnahme mit den Außerirdischen und die Filmheldin Jodie Foster stehe als eine Astronomin dabei direkt neben ihm. Leider nimmt sich Zemekis viel Zeit für eine eher tranige als erhellende Exposition seiner Heldin. Sehenswert ist „Contact“nur wegen des Mittelteils mit seinen Spekulationen darüber, was wir täten, wenn uns E.T. in der nächsten Woche eine Botschaft schicken würde. (hip) Schauburg, Ufa-Palast, UT-Kino, Lichtspielhaus (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Apollo (Whv)
Curdled USA 1996, R: Reb Braddock, D: William Baldwin, Angela Jones
„Eine junge Frau mit obsessivem Interesse an Mord und Tod arbeitet in Miami als Reinigungsspezialistin für Bluttatorte, bis sie dort auf einen sadistischen Serienkiller trifft. Der exzentrische Charme dieser skurrilen Moritat geht vor allem von der Musik und den vorzüglichen Darstellern aus. Der Soundtrack wird getragen von den beschwingten Rhythmen der Cumbis, einer aus Kulumbien stammenden Tanzmusik, die zusammen mit der munteren Natur der Hauptfigur einen reizvollen Kontrast zum makaberen Geschehen darstellt.“(tip) Gondel, Atelier
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Die 3. Generation Deutschland 1978, R: Rainer-Werner Fassbinder, D: Eddie Constantine, Hanny Schygulla, Bulle Ogier
„Eine Gruppe gelangweilter junger Leute in Berlin übt sich in Terrorismus, ohne zu bemerken, daß sie manipuliert wird und einem Industriellen als Mittel zum Zweck dient. Schwarze Komödie von Fassbinder, der ein Jahr nach der Schleyer-Entführung die psychische Verfassung der „dritten Generation“der RAF-Terroristen zu schildern vorgibt, tatsächlich jedoch ein höchst subjektives, unausgegorenes Denkspiel entwirft - in bewußt realitätsferner Stilisierung und als eine Mischung aus Larmoyanz und Schabernack.“(Lexikon des internationalen Films) Cinema
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Eskiya - Der Bandit Türkei 1996, R: Yavuz Turgul, D: Sener Sen, Ugur Yücel / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein Film im türkischen Original mit deutschen Untertiteln ist nicht jedermanns Sache. Doch dieser türkische Krimi ist das „Wagnis“wert und eine ähnliche Entdeckung wie einst „El Mariachi“. Bandit Baran, nach 35 Jahren Haft entlassen, kommt nach Istanbul auf der Suche nach seiner großen Liebe und dem Freund, der ihn einst verriet. Doch die überfüllte Metropole verwirrt ihn. Cumali, ein kleiner Gauner, der sich für Al Capone hält, nimmt den Alten unter seine Fittiche. Mag die poetische Geschichte ab und zu in Kitsch abdriften, mögen die Pisolenschüsse eher wie Knallerbsen klingen - „Eskiya“ist eine Reise in eine andere Kultur, die sich lohnt, voller Witz und Charme.“(TV-Spielfilm) UFA-Stern
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Face Off – Im Körper des Feindes USA 1997, R: John Woo, D: John Travolta, Nicolas Cage, Gina Gershon
siehe Im Körper des Feindes – Face Off? Fever Pitch Großbritannien 1997, R: David Evans, D: Colin Firth, Ruth Gemmell, Neil Pearson
„Literarisch hat der Brite Nick Hornby 1992 mit dem autobiographischen Roman „Fever Pitch“vielleicht das Prägnanteste zum Thema Fußball zu Papier gebracht. Dies ist die Biographie eines Fans, die Geschichte einer Leidenschaft, geschrieben mit Selbstironie. Vor allem aber ist es ein ernstes Buch. Denn wie jede Leidenschaft birgt auch das Fantum die Selbstzerstörung in sich. Im Kino sieht die Sache anders aus, auch wenn Nick Hornby selbst das Drehbuch schrieb. Das Komödiantische verdeckt das Drama, das Hübsche das Abgründige. Das Fantum wird zur Funktion einer recht konventionellen filmischen Dramaturgie, die Geschichte einer Passion Teil einer Boy-meets-girl-Story. So steht am Schluß die Versöhnung aller Widersprüche: Die Familie ist gerettet, Arsenal Meister, die Welt ist ein Straßenfest, zu dem Van Morrison singt. Und wir sind auf eine etwas zu konventionelle Art und Weise gerührt.“(epd-film) Schauburg
Frankenstein. The man who made a monster USA 1931, R: James Whale, D: Boris Karloff, Colin Clive, Mae Clarke / Originalfassung ohne Untertitel
„Vielleicht der berühmtest aller Horrorfilme, und einer der besten. Er ist nicht die erste Adaption von Mary Shelleys Roman (es gab schon so früh wie 1910 einen Frankensteinfilm), aber diese Version mit Boris Karloff als dem traurigen, schwerfälligen Monster und Colin Clive als dem nervösen, gequälten Dr. Frankenstein fing die Imagination eines riesigen Publikums, und hat sie für Jahrzehnte gehalten.“(Pauline Kael) Kino 46
Das fünfte Element Frankreich 1997, R: Luc Besson, D: Bruce Willis, Gary Oldman, Ian Holm
„Wie das absolut Böse aussieht, wissen wir nicht. Nur einmal können wir seine Stimme hören. Jedenfalls bedroht es als riesige Feuerkugel die Erde. Das Böse hat einen fiesen Handlanger (Gary Oldman) auf Erden, dem sein Hitlerbärtchen an der Unterlippe klebt. Die Guten sind ein New Yorker Taxifahrer und das fünfte Element. Das ist – logisch – eine Frau. Sie kommt von einem fremden Planeten. Die Außerirdischen in diesem Film sind das Rührendste, was seit E.T. auf der Leinwand zu sehen war. Sie sehen aus wie Rhinozerosse, die aufrecht gehen. Besson hat sich keine Zukunft ausgedacht, er hat einfach die Gegenwart ein wenig weiter getrieben. Selbst Bruce Willis macht hier eine gute Figur.“(taz) City, Schauburg, Muwi-Filmkunst (Ol)
Funny Games Österreich 1997, R: Michael Haneke, D: Susanne Lothar, Ulrich Mühe
„Michael Hanekes Film dauert 103 Minuten. So lange braucht es, bis zwei adrett in Weiß gekleidete junge Männer eine Familie massakriert haben. „Funny Games“, sagt Haneke, soll mit der Lüge aufräumen, daß Gewalt konsumierbar sei, Klassenziel erreicht. Die Wahrheit ist laut Haneke, daß das Publikum zwischen echter und inszenierter Gewalt nicht mehr unterschieden kann. Um diesem Irrtum abzuhelfen, zeigt er fast nie die Gewalt selbst, sondern das Leiden, das daraus folgt. Bis man schreiend aus dem Kino laufen möchte.“(taz) City
Die furchtlosen Vier Deutschland 1997, R: Eberhard Junkersdorf, Jürgen Richter, Michael Coldewey
Bremen wird hier als eine düstere Mischung aus Fachwerkhäusern und futuristischen Fabrikgebäuden dargestellt, in der der tyrannische Wurstfabrikant Dr. Gier herrscht, der die vier Stadtmusikanten mit einem Knebelvertrag dazu zwingt, Werbeliedchen für die Würstchen zu singen, in die ihre tierischen Freunde verarbeitet werden. Sie merken schon, das hört sich kaum noch nach dem Märchen von den „Bremer Stadtmusikanten“an. Dabei beginnt der Film ganz konventionell mit dem „es war einmal“einer Erzählerstimme und den vier Viechern, die von ihren Besitzern geschlachtet, ausgestopft oder eingeschläfert werden sollen und sich mit dem Satz „Etwas bessres als den Tod finden wir allemal“zusammen auf die Reise nach Bremen machen. Der Bruch erfolgt dann zugleich stilistisch und erzählerisch. Denn während plötzlich computeranimierte Stahlwesen und Maschinen wie aus dem „Terminator“neben den netten Tierchen auftauchen, finden wir unsere furchtlosen Vier plötzlich in einer Horrorgeschichte mit finsteren Verliesen. Am Schluß erschrecken die Tiere zwar übereinandergestellt die Bösewichte wie im Märchen, aber entschieden wird die letzte Schlacht zwischen Gut und Böse dann ganz modern und banal dadurch, daß die Katze die Fernbedienung des Konzernchefs in die Tatze bekommt. (hip) UFA-Palast, UFA-Stern, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Passage (Del)
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187 – eine tödliche Zahl USA 1997, R: Kevin Reynolds, D: Samuel L. Jackson, John Heard, Kelly Rowan
„Vom Wasser würde „Waterworld“-Regisseur Kevin Reynolds sich in seinem nächsten Film fernhalten, das war klar. Sein High-School-Drama „187“– der Titel bezieht sich auf den Polizeicode für Mord – präsentiert sich als diskussionswerte Mischung aus „Dangerous Minds“und „Ein Mann sieht rot“. Der New Yorker Lehrer Trevor Garfield (Samuel L. Jackson) wird von einem Schüler niedergestochen. Er überlebt und zieht nach Los Angeles, doch seine Leidenschaft fürs Unterrichten hat einen argen Knacks bekommen. Auch in der Klasse, die er vertretungsweise übernimmt, gerät er mit einem Schüler aneinander: Benny, dem Anführer einer Straßengang. Reynolds wählte mit Bedacht die Figur eines Lehrers, der irgendwann ausrastet, der nicht mehr Opfer sein will. Sein Film sei kein Plädoyer für Selbstjustiz, doch es wird nie richtig deutlich, was der Regisseur eigentlich vermitteln will.“(TV-Spielfilm) City
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Im Körper des Feindes USA 1997, R: John Woo, D: John Travolta, Nicolas Cage, Joan Allen, Gina Gershon
„Gleich in der ersten Viertelstunde zündet Regie-Virtuose John Woo ein Action-Feuerwerk, das die Leinwand förmlich explodieren läßt. Was bei anderen Produktionen ein abendfüllendes Spektakel ergeben hätte, dient ihm allein zur Exposition seiner bizarren Story. Hongkong-Veteran Woo („The Killer“) ist hier auf der Höhe seiner Kunst. Sein dritter amerikanischer Film funktioniert nicht nur als pyrotechnisches Knallbonbon, sondern auch als psychologisches Duell – unterstützt von brillanten Hauptdarstellern. Die schizophrene Atmosphäre sowie die starken Charaktere machen den ewigen Kampf Gut gegen Böse zum Kern eines meisterhaften Melodrams. Den Alptraum, in der Haut des meistgehaßten Feindes zu stecken, erzählt John Woo konsequent zu Ende. Dabei nutzt der Regisseur Elemente seiner früheren Filme und inszeniert glänzend choreographierte Todesballette von makabrer Eleganz.“(Bremer) Europa, Ufa-Stern, Gloria (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)
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Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit
„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarinette jenseits der Sprache ausdrücken kann – genauso wie diese mit ihren Gebärden. Mit „Jenseits der Stille“ist der jungen Regisseurin ein wunderbar musikalischer Film aus der Welt der Taubstummen gelungen.“(Der Spiegel) Cinema, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
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Die Kinder von Bullerbü Schweden 1960, R: Olle Hellbom
„Nach einem Roman von Astrid Lindgren schildert der Film die kindliche Erlebniswelt in einem schwedischen Dorf. Das Dorf besteht aus nur drei Bauerhöfen. Die sechs Kinder, die hier leben, verbringen die meiste Zeit zusammen. Eine romantische „Gegenwelt“zum Alltag, die mit liebevoller Typenbeschreibung und heiteren Details unbeschwert unterhält.“(Lexikon des internationalen Films) Kino 46
Knockin' On Heaven's Door Deutschland 1997, R: Thomas John, D: Till Schweiger, Jan Josef Liefers
„Auch Lausbuben kommen manchmal in den Himmel; das Sterbenmüssen ist offenbar Strafe genug dafür, wie sie über die Stränge schlugen. Hier geht es also um zwei junge Kerle, die sich als ,Abnippel-Experten' verstehen dürfen: Jeder für sich hat soeben im Krankenhaus die Diagnose erhalten, daß sein letztes Stündlein nahe bevorstehe; doch da sie sich beide zu munter zur Verzweiflung fühlen, fassen sie gemeinsam Mut zu einem letzten Ausbruch ins nie gelebte Leben.“(Der Spiegel) UFA-Stern
Kolya Tschechien/Großbritannien 1996, R: Jan Sverak, D: Zdenek Sverak, Andrej Chalimon
„Garantiert überlegen in Hollywood schon etliche Produzenten fieberhaft, welchen ergrauten Superstar – Robert Redford? Jack Nicholson? – sie für ein Remake von „Kolya“begeistern könnten. Gefragt, worum es in der oscar-prämierten Tragikomödie aus Tschechien eigentlich geht, würden sie dann vermutlich im typisch knappen Hollywood-Jargon antworten: „Green Card“meets „Kramer gegen Kramer“. (Cinema) City
M
Mein Freund Joe Deutschland/Irland/Großbritannien 1995, R: Chris Bould, D: Schuyler Fisk, John Cleere
Dieser Kinderfilm gewann 1996 den Blauen Bären der Kinderjury der Berlinale: „Ein Film über ein Zikrusmädchen, das gezwungen wird, sich als Junge auszugeben. Er hat den Kindern so gut gefallen, weil“– so die Begründung – „er eine echte Freundschaft gezeigt hat. Diese hielt auch in schweren Zeiten. Die Mischung aus Spannung, Traurigkeit und Witz ist dem Regisseur gut gelungen.“(epd-film) Gondel
Meisterdetektiv Kalle Blomquist lebt gefährlich Schweden 1996, R: Göran Carmback, D: Malte Forsberg, Joesfin Arling
„Ohne Kalle Blomquist, die tapfere Eva-Lotta und den mutigen Anders kommt der Kommissar in dem Mordfall Gren nicht weiter. Ganz zeitgemäß ist der mit Geheimsprache und Holzschwertern geführte Kampf zwischen der Weißen und Roten Rose um den Talisman „Groß-Mummrich“nicht mehr. Die Verfilmung verhält sich mit zaghaften Modernisierungsansätzen zu dem 1951 geschriebene Buch ein wenig unentschlossen. Aber die Geschichten von Astrid Lindgren sind einfach packend.“(tip) UT-Kinocenter, Casablanca (Ol)
Men in black USA 1997, R: Barry Sonnenfeld, D: Tommy Lee Jones, Will Smith, Linda Fiorentino
„M.I.B. ist ein unprätentiöser Film, der im Kleinen Größe zeigt – also das genaue Gegenteil von Luc Bessons Das fünfte Element. Er läßt dem Zuschauer Zeit, die Vielfalt der Aliens zu bestaunen. In schönster B-Film-Tradition kommt M.I.B. gleich in der ersten Szene zur Sache, wenn die Grenzpolizei in New Mexico einen LKW anhält, voll mit illegalen Einwanderern – „illegal aliens“, wie es doppeldeutig im Englischen heißt, von denen einer tatsächlich ein Außerirdischer ist. Dessen Enttarnung bleibt allerdings zwei plötzlich auftauchenden M.I.B. vorbehalten, die den Grenzverletzer leider erschießen müssen.“(epd) UT-Kinocenter, Ufa-Palast, Solitaire (Westerstede), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
N
Nikita Frankreich/Italien 1989, R: Luc Besson, D: Anne Parillaud, Jean-Hugues Anglade, Jean Reno
„Eine junge Drogenabhängige wird nach einem Polizistenmord zu lebenlänglicher Haft verurteilt und dann vom französischen Geheimdienst umgeschult, um unter neuer Identität Staatsfeinde zu liquidieren. Der Pakt funktioniert, bis sie sich verliebt und Privat- und Berufsleben nicht mehr trennen kann. Äußerlich perfekt inszenierte Horrorvision einer lebendigen Tötungsmaschine, die aber die Charaktere ihrer Figuren völlig vernachläßigt und das exzessiv ausgespielte Thema der (Staats-) Gewalt in keiner Weise reflektiert.“(Lexikon des internationalen Films) Filmstudio
Noch einmal mit Gefühl USA 1997, R: Carl Reiner, D: Bette Midler, Dennis Farina
„Wenn die Eltern geschieden sind und zur Hochzeit der einzigen Tochter geladen werden, sollte man annehmen, daß beide sich zusammenreißen. Doch als Molly erfährt, daß Bräutigam Keith ihre seit zwölf Jahren geschiedenen Eltern eingeladen hat, muß sie das Schlimmste befürchten. Denn sie weiß, daß ihre exaltierte Mutter und ihr nicht minder heißblütiger Vater keine Gelegenheit auslassen werden, einander fertigzumachen. Es ist alles ganz amüsant und auch durchaus überraschend, was Comedy-Veteran Carl Reiner hier im doppelten Sinne anrichtet. Doch neben dem Powerpaar Bette Midler/Dennis Farina verblaßt die restliche Besetzung. Und nicht zuletzt wegen Bette Midler wirkt das Ganze wie eine umgedrehte Version der Racheengelsaga „Der Club der Teufelinnen“. Und das ist gar nicht gut.“(TV-Spielfilm) Ufa-Stern
O
Oscar Wilde Großbritannien 1997, R: Brian Gilbert, D: Stephen Fry
Eine filmische Biographie des berühmten Dichters, Dandies und Schwulen. Aufstieg und Fall und dazu einige seiner witzigsten Sprüche, und all das sehr geschmackvoll und mit Pfiff inszeniert. Aber der Film wäre nicht viel mehr als ein weiteres „Biopic“mit allen Vor- und Nachteilen des Genres, wenn Stephen Fry hier nicht die Rolle seines Lebens gefunden hätte. Der englische Schauspieler und Schriftsteller ist eine ähnlich schillernde und exzentrische Persönlichkeit wie Wilde. Wenn ihm die Kritiken zu einem seiner Theaterauftritte nicht passen, verkriecht er sich schon mal heimlich nach Paris, und alle englischen Medien rätseln tagelang, ob und wo er wieder auftauchen wird. Er brauchte für diese Rolle also kaum zu schauspielern, und doch wird in London schon heftigst spekuliert, ob er nicht der nächste Engländer ist, der seinen amerikanischen Kollegen einen Oscar wegschnappt. (hip) Europa
One Night Stand USA 1997, R: Mike Figgis, D: Wesley Snipes, Nastassja Kinski, Robert Downey Jr.
„Was laut marktschreierischer Verleih-Werbung ein „brisanter Erotik-Thriller über die unkontrollierbare Macht sexuellen Verlangens“ist, entwickelt sich unter der einfühlsamen Regie von Mike Figgis („Leaving Las Vegas“), der auch wieder die Musik schrieb, zur glaubwürdigen Beschreibung einer Identitäts- und Ehekrise. Exakte Beobachtungsgabe und glänzende Schauspielerführung sorgen dafür, daß die Geschichte nie im Sumpf der Klischees versackt. Denn was man aus ähnlich gelagerten Filmen kennt und erwartet, geschieht hier nicht. Das ursprüngliche Drehbuch von „Basic Instinct“-Autor Joe Eszterhas wurde von Mike Figgis selbst noch einmal kräftig überarbeitet.“(Dorothee Lackner) UFA-Stern, Wall- & Ziegelhofkinos
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Roseannas letzter Wille USA/Italien/Großbritannien 1996, R: Paul Weiland, D: Jean Reno, Mercedes Ruehl
„Der Film setzt auf kauzige Charaktere und den widerborstigen Charme Jean Renos, der der symphatischen Figur des stets hysterischen italienischen Gastwirts die unbändige Energie einer Comicfigur gibt.“(D. Lackner) Gondel
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Sandra Bernhard – „Confessions of a pretty lady“Großbritannien 1993, R: Kris Clarke, D: Sandra Bernhard, Camille Paglia, Martin Scorsese / Originalfassung ohne Untertitel
„Medienstar Sandra Bernhard wurde vor allem für ihre subversive Frechheit berühmt, mit der sie die Öffentlichkeit vor den Kopf stößt. So erschien die scharfzüngige, feministische Kabarettistin im Häschenkostüm auf dem Cover des „Playboy“und zierte im selben Jahr die Weihnachtsausgabe der schwul-lesbischen Zeitschrift „The Advocate“. In der spritzigen Dokumentation kommentieren Freunde und Kollegen das faszinierende Phänomen Sandra Bernhard.“(Kommuanlkino) Kino 46
Schweinesand Deutschland 1996, R: Stephanie Grau, D: Mia Grau, Lucas von Gwinner
„Die Ferien fangen schlecht an. Erst wird das Ruderboot von Luc, Joa, Gunda, Jo und Feli gestohlen, und dann noch ihr Kumpel Figaro verhaftet. Er soll die arrogante Alexa aus reichem Elternhaus entführt haben. Die fünf Freunde nehmen die Ermittlungen auf, finden des Rätsels Lösung auf der Elbinsel Schweinesand und beweisen einmal mehr, daß Liebe mehr zählt als Geld. Die Geschichte bringt ein Sammelsurium sattsam bekannter Versatzstücke des Genres Kinderkrimi, kombiniert mit aufgesetzten Dialogen und einer plakativen Inszenierung.“(tip) Schauburg
Shine Australien 1995, R: Scott Hicks, D: Geoffrey Rush, Armin Müller-Stahl / Originalfassung mit Untertiteln
Der Film erzählt die wahre Geschichte von David Helfgott, der in den 50er Jahren als Wunderkind am Piano reüssierte, auf der Bühne nach dem Spielen des berüchtigt schwierigen 3. Pianokonzerts von Rachmaninoff zusammenbrach und nach einer langen geistigen Umnachtung wieder den Weg zurück in die seelische Gesundheit und ans Klavier fand. Armin Müller-Stahl spielt Davids Vater als eine wahrhaft erschreckende Mischung aus Tyrann und Opfer. Sein Gegenpol ist John Gielgud in einer schönen Nebenrolle als Musikprofessor, der David in London fördert und so etwas wie sein Traumvater ist. Das Wunderbare an diesem Film ist, daß er trotz Geisteskrankheit und Davids gescheiterter Weltkarriere alles andere als deprimierend ist. Dafür ist Hicks ein zu warmherziger und romantischer Erzähler. (hip) Kino 46
Shooting Fish Großbritannien 1997, R: Stefan Schwartz, D: Stuart Townsend, Dan Futterman, Kate Beckinsale
„Sie sind zwei Waisen und wollten immer ein Zuhause. Nicht irgendeines in der Vorstadt, das aussieht wie 50 andere daneben, nein, es soll schon ein richtiger Palast sein. Keine Chance, vermitteln die Erzieher den Kindern, weder Träume noch ein Bankkonto sind ihnen erlaubt. Wie sie sich beide erhalten und erwerben, ist die Geschichte von „Shooting Fish“, einer Mischung aus britischem Aufstiegstraum und sanfter, romantisierender Komödie a la „Vier Hochzeiten ...“, die so amüsant und leicht daherkommt, daß man dem Film gar nicht böse sein kann.“(epd-Film) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Passage (DEL)
Siddhartha USA 1972, R: Conrad Rooks, D: Shashi Kapoor, Simi Garewal
„Ein glitzernder, spielfilmlanger Werbespot, dessen Ursprung Hesses Roman über den schönen Brahmanen ist, der sich auf die Reise begibt, um nach der Wahrheit zu suchen. Von einem Freund mit einem Babygesicht begleitet, flippt er mit den Sadhus im Wald aus, hört Buddah in seiner Höhle zu, vögelt als Silhouette mit einer reichen Kurtisane und macht als Kaufmann viel Geld. Er steigt dann wieder aus und findet die Erleuchtung als Fährmann. Wohl kaum einer wird aus dem Kino gehen ohne Hesses Botschaft begriffen zu haben, daß es keinen sicheren Weg zur Wahrheit gibt, daß suchen heißt, nicht zu finden, und daß „alles auf dem Rad des Lebens wiederkehrt“. Leider ist der Film mit so wenig Imagination gemacht, daß es unmöglich ist, die Bewußtseinsstadien nachzuvollziehen, die unser Star des Bombay-Kinos durchwandelt. Alles wird zu einem weichen, undeutlich symbolischen Spektakel; einer Liebesgeschichte in einer Landschaft, die so kitschig wirkt wie die Illustration auf einer Keksdose.“(Time Out) Filmstudio
Susi und Strolch USA 1955, R: Hamilton Luske, Glyde Geronimi, Wilfried Jackson
„Eine verwöhnte Cockerdame verliebt sich in einen sympathischen Straßenköter, Gefühl- und humorvolle Hundeabenteuer in einem Zeichentrickfilm Walt Disneys, der den Tieren rein menschliche Eigenschaften und Reaktionen unterstellt. Liebenswürdige Unterhaltung für Jung und Alt.“(Lexikon d. Intern. Films) Schauburg, Solitaire (Westerstede)
T
Tango Lesson Großbritannien 1997, R: Sally Potter, D: Sally Potter, Pablo Veron
„Eine englische Filmregisseurin und ein argentinischer Tangotänzer verlieben sich und treffen ein Abkommen: Er lehrt sie tanzen, sie macht aus ihm einen Filmstar. Die Erfüllung dieses Abkommens führt zu Differenzen, und die beiden müssen lernen, ihre Rollen als Mann und Frau zu sprengen, damit ihre Liebe Bestand hat. Sally Potters formal ungewöhnlicher, innovativer Film schildert in dichten Metaphern den Prozess einer Auseinandersetzung zwischen zwei Individuen jüdischer Herkunft und reflektiert tiefgründig über Liebe, Tanz, Film und die menschliche Existenz.“(Zoom) Cinema, Casablanca
Tupamaros Deutschland/Schweiz/Uruguay 1996, R: Heidi Specogna, Rainer Hoffmann / Originalfassung mit Untertiteln
„Eine eindrucksvolle Dokumentation über die uruguayische Stadtguerilla, die mit ihren spektakulären, massen- und medienwirksamen Aktionen ab Mitte der Sechziger international für Aufsehen sorgte. Der Film verleugnet seine Sympathien für die Tupamaros nicht, ist aber gleichzeitig nicht pamphletisch, sondern lebendig und facettenreich. Das liegt vor allem an den Interviewten selbst, ihrem weisen und verschmitzen Charme, ihrem undogmatisch zupackenden Denken und ihrer ungebrochenen Vitalität.“(tip) Kino 46
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Volcano USA 1997, R: Mick Jackson, D: Tommy Lee Jones, Anne Heche
„Da schmilzt der Asphalt, es brodelt im städtischen Untergrund, und leise rieselt der Ascheschnee: Los Angeles gebiert einen Vulkan. Chef-Nothelfer Mike Roark (Tommy Lee Jones), eigentlich schon halb im Urlaub, muß, um Menschen zu retten, Häuser sprengen und glühende Magmaströme umleiten. Der Berg ruft auch die junge Seismologin Amy (Anne Heche), die den Zuschauern die geologischen Vorgänge darlegt. Schließlich zischt die Lava ins Meer, es regnet, und Roark fährt doch noch zur Erholung. Nach „Dantes Peak“der zweite Vulkanausbruch in diesem Filmjahr - und da auch dieser außer einfallslosen Aneinanderreihungen von Katastrophen nichts zu bieten hat, kann der nächste durchaus ein paar Jahrzehnte auf sich warten lassen.“(Der Spiegel) Ufa-Stern, UT-Kino, Passage (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
Vom Winde verweht USA 1939, R: Victor Flemming. D: Vivien Leigh, Clark Gable
„Das große „Bürgerkriegs-Epos“von Margaret Mitchell, ein literarischer Sensationserfolg, wurde von Victor Fleming aufwendig und sorgfältig verfilmt, so daß ihm an den Kinokassen ein vergleichbarer Erfolg beschieden war. Jahrzehntelang galt „Gone with the Wind“als größter Kassenerfolg der Filmgeschichte. Grundlage dafür war nicht nur die Beliebtheit der literarischen Vorlage. Dem Film war es bei einer Laufzeit von rund dreieinhalb Stunden gelungen, den Handlungsreichtum und die Vielfalt der Personen in prächtigen Schaubildern und durch gute schauspielerische Leistungen lebendig zu machen. Einzelne Szenen, wie etwa die Schlacht um Atlanta, waren nicht ohne Größe und bezeigten sicherlich filmisches Geschick.“(Reclams Filmführer) Filmstudio
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