AWI bleibt in Potsdam

■ Polarforscher des Alfred-Wegener-Institutes ziehen nicht nach Bremerhaven

Die Potsdamer Außenstelle des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung bleibt Brandenburgs Landeshauptstadt dauerhaft erhalten. Der zweijährige Streit mit dem Land Bremen, das die Außenstelle schließen und mehrere Dutzend Mitarbeiter nach Bremerhaven holen wollte, sei beigelegt, sagte Brandenburgs Wissenschaftsminister Steffen Reiche (SPD) gestern in Potsdam.

Das Potsdamer Kabinett hatte am Dienstag eine Beteiligung Brandenburgs an der Stiftung „Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresforschung“und den Beitritt zum Konsistorialvertrag des Institutes beschlossen. Damit werde Brandenburg ab 1998 ein Prozent des Stiftungshaushaltes tragen sowie laufende Investitionen mitbestreiten, sagte Reiche. Dies bedeute einen Finanzaufwand von rund 1,6 Millionen Mark.

„Der Beschluß sichert den Ruf Brandenburgs und besonders Potsdams als bedeutenden Wissenschaftsstandort“, betonte Reiche. Die Forschung des Institutes sei in vielen Bereichen Weltspitze. Mit dem Verbleib der Einrichtung auf dem Potsdamer Telegrafenberg würden 57 Arbeitsstellen erhalten bleiben sowie erhebliche Finanzmittel im Land gebunden.

Das Institut wird als Großforschungseinrichtung zu 90 Prozent vom Bund finanziert. Die Polarforschung hat in Potsdam Tradition. Seit 1959 betreute das ehemalige „Zentralinstitut für Physik der Erde“der Akademie der Wissenschaften der DDR zahlreiche Expeditionen zum Südpol und unterhielt dort eine eigene Station. dpa