Hamburger Kino-Tips

Anders als Fred Astaire patscht Gene Kelly schon mal ordentlich kindsköpfig durch die Pfützen und singt im Regen, bis ihn der Bobby ins Visier nimmt. Singing In The Rain ist vor allem aber ein Film über die Verlogenheit in Hollywood und eine kreuzfidele Mediengeschichte, in der Umbruchsphase zwischen Ton- und Stummfilm angesetzt. All jene Argumente für und gegen neue Medien, ihre Chancen und Bedrohungen, werden mit leichtem Schritt gesteppt, wobei die üppigen Tanzeinlagen kein charmantes Beiwerk bleiben. Der beste Film für einen verregneten Sonntag läuft am

14. Mai, Zeise, 11 Uhr.

India Song ist die Erzählung von Tod zweier Frauen. „Die eine ist eine indische Bettlerin, die nie im Bild erscheint, die andere eine in ausweglose Liebesgeschichten verwickelte vermögende Frau“, weiß das Lexikon des Internationalen Films. Den Film drehte die französische Autorin Marguerite Duras im Jahre 1975.

18. Mai, Lichtmesz, 21 Uhr

Bilder aus der S/M-Szene. Der Hamburger Regisseur Jochen Hick begleitete die Wahlen zum International Mr. Leather, dem weltweit größten Schwulen- und Lederfest in New York. Obwohl Hicks kein Mitglied der Lederszene ist, gelang ihm mit Menmaniacs – The Legacy Of Leather eine Inside-Dokumentation über die Welt der sexuellen Maskerade, ohne dabei das Thema einer lüsternen Neugierde zu opfern.

ab 11. Mai, Alabama, jeweils 22.45 Uhr

Die Hamburger Filmszene ist schon ganz aufgeregt, denn nächste Woche kommt Michael Ballhaus in die Stadt, der wohl beste deutsche Kameramann, inzwischen durch Copolla gadelt. Eine seiner frühen Arbeiten ist der Film Faustrecht der Freiheit, bei dem er mit Rainer Werner Fassbinder vor und hinter der Kamera zu tun hatte. Fass-binder spielt darin den Lottogewinner Franz Biberkopf, der von seinem Freund, einem bankrotten Industriellen, um seinen Gewinn betrogen wird. Viele halten diesen Film von 1974 für Fass-binders persönlichsten Film. Und das will ja etwas bedeuten.

15. Mai, Zeise, 22.30 Uhr

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