Als Mörder verurteilt

■ Rechtsradikale haben in Leipzig einen Homosexuellen erstochen: Langzeitstrafen

Leipzig (epd) – Langjährige Freiheitsstrafen hat das Landgericht Leipzig gestern gegen drei Männer verhängt, die im Mai vorigen Jahres einen Homosexuellen erstochen hatten. Der 24jährige Hauptangeklagte wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft, ein 21jähriger zu einer Jugendstrafe von acht Jahren verurteilt. Ein 27jähriger erhielt eine Strafe von vier Jahren und sechs Monaten. Der vierte Täter (21), der bei der Beseitigung des Toten geholfen hatte, wurde wegen versuchter Strafvereitelung zu zehn Monaten Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt. Die drei Hauptangeklagten, die der rechten Szene nahestehen, hatten nach einer Kneipentour den 43jährigen ohne Anlaß angegriffen und verprügelt. Später zog der 27jährige Täter ein Springmesser und stach mindestens 30mal auf das Opfer ein. Während er sich vom Tatort entfernte, holten die beiden anderen einen Bekannten zu Hilfe. In dessen Auto wurde der Tote zu einem Steinbruch gebracht und in einen See geworfen.