Der Tropenholz-TÜV?

■ „Rettet den Regenwald“demonstriert gegen „hanseboot“

Mit einer überdimensionalen Motorsäge demonstrierten gestern Umweltschützer vor den Hamburger Messehallen. Am Samstag beginnt dort die alljährliche internationale Bootsausstellung „hanseboot“. Alle Jahre wieder werden Yachten voller Tropenholz zu sehen sein, das Deck aus Teak oder die Koje aus Mahagoni. „Es muß unabhängig überprüft werden, ob das Holz aus einer ökologisch und sozial verträglichen Forstwirtschaft kommt“, forderte deshalb Reinhard Behrend, Vorsitzender des Hamburger Vereins „Rettet den Regenwald“, denn noch immer würden „99 Prozent des Tropenholzes durch Raubbau“gewonnen.

Der Deutsche Boots- und Schiffbauer-Verband müsse, so Behrend, die Vernichtung der Regenwälder ächten. „Die Ächtung wird es erst geben, wenn wir zertifiziertes Holz bekommen können“, erwiderte dessen Präsident Anton Dreher. Gegen eine unabhängige Kontroll-instanz für den Tropenholzimport, „ähnlich wie der TÜV“, sei nichts einzuwenden. Ein Alleingang komme jedoch, so Dreher, nicht in Frage: „Das Holz, das im Schiffbau verwendet wird, ist für die Importeure Peanuts. Die hören nicht auf uns alleine.“

Die Umweltschützer werden auch am Samstag zur Eröffnung der Messe vor Ort sein. Für 10 Uhr haben sie eine Demonstration angemeldet. Ajub Iskandarani