Zug für Menschenrechte

■ Protest gegen Abschiebungen

Berlin (taz) – Günther Grass bekommt Unterstützung. Am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, wird ein Protestzug von Berlin nach Bonn fahren, um auf den Krieg in der Türkei gegen die kurdische Bevölkerung aufmerksam zu machen. Der von der internationalen Liga für Menschenrechte organisierte „Friedenszug“ wird von zwei zentralen Kundgebungen in Berlin und Bonn flankiert. „Wir wollen in erster Linie auf die deutsche Regierung Druck ausüben“, sagt Helmut Essinger, Vizepräsident der Liga. Die große Aufmerksamkeit, die die Rede von Grass in der Paulskirche auf dieses Thema gelenkt hat, ist den Veranstaltern höchst willkommen. Der Anlaß sei sie allerdings nicht. Von den Veranstaltern wird ein direkter Zusammenhang zum Friedenszug Musa Anter betont, der von Brüssel aus in den kurdischen Teil der Türkei fahren sollte. Er fand nicht statt, weil Innenminister Manfred Kanther den nichtdeutschen Teilnehmern die Einreise verweigerte. noel