■ Im Visier der ÖKO-TESTer
: Eine echte Kostbarkeit / Auf zum Tafeln / Was heißt hier dicke Luft? / Karies weglutschen?

Eine echte Kostbarkeit

Hartmut Zillikens ist Schreinermeister und Orgelbauer. In seiner Freizeit aber setzt sich der Rheinländer auch mal gerne an die Drechselbank und macht edle Schüsseln. Dafür bringen ihm Nachbarn oder Freunde besonders ausgefallene Holzstücke vorbei, Birne beispielsweise oder Apfel. Der Holzklotz wird in zwei Hälften gespalten – und schon hat er die Ausgangsstücke für zwei Schüsseln. Je nach Größe werden daraus kleinere Müslischalen, Salatschüsseln oder große Obstschalen.

Zillikens drechselt das Holz zunächst vor, dann muß es trocknen, bevor er noch einmal Hand anlegt. Zum Abschluß schleift er das gute Stück, bis es eine samtene Oberfläche hat, und reibt das Ganze mit Sonnenblumenöl ein. So entsteht Stück für Stück eine kleine Kostbarkeit – jede ein wenig anders als die andere.

Die Einzelstücke aus heimischen Hölzern sind eine „empfehlenswerte“Alternative zu den importierten Holzschüsseln aus Tropen- oder Plantagenholz – zum Beispiel, wenn man ein ausgefallenes Weihnachts- oder auch Hochzeitsgeschenk sucht.

Durch die aufwendige Arbeit haben sie allerdings ihren Preis, und es kann auch mal zu kleineren Wartezeiten kommen: Die größte Schale mit etwa 34 Zentimetern Durchmesser und 15 Zentimetern Höhe kostet 250 Mark, die Salatschüssel mit 30 Zentimetern und etwa elf Zentimetern Höhe 140 Mark, die Müslischale – sechs Zentimeter hoch und 14 Zentimeter im Durchmesser – 25 Mark. Die Holzschalen sind in weiteren Größen zuzüglich Versand zu bestellen bei dem Naturprodukte-Versand Treibholz, Planetenstr. 1, 40223 Düsseldorf, Tel.: 02161/643388.

Auf zum Tafeln

Mit dieser Damast-Tischdecke bekommt das Festmenü an Heiligabend den richtigen Glanz. Durch die spezielle „Damast“-Webart tritt das Blütenmuster optisch glänzend hervor. Angeboten wird sie im neuen Katalog von Alb Natur. Die Decke besteht zu 100 Prozent aus kontrolliert ökologisch angebauter Baumwolle aus der Türkei. Dort an der Westküste betreut die Naturkostfirma Rapunzel Bauern, die keine Chemie auf die Felder spritzen. Das ist beim Anbau von Baumwolle normalerweise in großem Stil üblich, denn die Monokulturen sind sehr anfällig für Schädlinge.

ÖKO-TEST hat die Tischdecke testen lassen. Sie ist frei von Pestiziden, auch Rückstände von Form-aldehyd wurden nicht gefunden. Letzteres wird gerne in der Textilbranche eingesetzt, etwa um Stoffe pflegeleichter zu machen. Auch überflüssige optische Aufheller waren nicht nachzuweisen.

Damit ist die Damast-Tischdecke zu empfehlen. Es gibt sie in allen gängigen Maßen, quadratisch 80 mal 80 Zentimeter beispielsweise für 41,90 Mark, oder rund mit 150 Zentimetern Durchmesser für 83,50 Mark. Die passenden Servietten, 40 mal 40 Zentimeter, kosten 15 Mark – jeweils plus Versand. Bestelladresse: Alb Natur, Karlstraße 28, 89150 Laichingen, Tel. 07333/96300.

Was heißt hier dicke Luft?

Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit macht einem die trockene Heizungsluft wieder zu schaffen. Zudem enthält der Staub in der Luft Krankheitskeime, von Hausstauballergikern gefürchteten Milbenkot, Schwermetalle oder Ruß. Diese Stoffe werden durch die Heizungen verstärkt aufgewirbelt. Die Firma Panasonic bietet seit kurzem einen Luftreiniger speziell für Allergiker an. „Der F-P02CX filtert bis zu 100 Prozent kleinster Partikel, die Allergien auslösen können, unangenehme Gerüche oder auch schädlichen Zigarettenrauch aus der Luft“, heißt es im Firmenprospekt.

Nach Prüfberichten des Testinstituts für Biotechnik – Umwelttechnik Professor Wurster ist der F-P02CX „sehr gut“geeignet, um Staubpartikel und Luftkeime wie Bakterien oder Pilze zu beseitigen. Mehr als 80 Prozent der Belastung konnte das Gerät beseitigen. Weniger gut schnitt es bei gasförmigen Wohngiften wie Formaldehyd oder Toluol ab. Formaldehyd beispielsweise kann aus Spanplatten, Möbeln und Teppichen ausgasen und schon bei geringen Konzentrationen Augen und Schleimhäute reizen, Kopfschmerzen und Nervosität verursachen. Gesundheitsschädliches Toluol stammt aus lösemittelhaltigen Lack- oder Wandfarben, kann aber auch über die Außenluft verkehrsreicher Straßen hereinkommen. Hier lag die Erfolgsquote des F-P02CX nur bei durchschnittlich 30 Prozent. Aus Zigarettenrauch wurden 80 Prozent der Rauchpartikel herausgefiltert. Doch Rauch besteht auch aus gasförmigen Bestandteilen, die das Gerät nicht überzeugend vernichtete.

Das Panasonic-Gerät ist in Anlehnung an den Test „Luftreiniger“im ÖKO-TEST-Sonderheft Büro somit gegen Staub und Luftkeime zu empfehlen. Nicht empfehlenswert dagegen ist es bei Formaldehyd und Toluol. Es ist 38 x 42 x 14 cm groß und kostet im Elektro-Fachhandel rund 500 Mark.

Karies weglutschen?

„Vorbeugung gegen Karies ist ganz einfach“, meint die Firma Impuls Arzneimittelvertrieb in Reinbek. Mit einem jetzt zum Patent angemeldeten Süßmolkekonzentrat sollen „auf natürliche Weise“sogenannte Mutansstreptokokken im Mund verdrängt werden. Diese Bakterien seien die Hauptverursacher von Karies. Wer täglich mehrmals eine Floracit-Gummette im Mund zergehen läßt, verhindere eine bakterielle Infektion.

Die Firma Impuls verweist zwar auf jede Menge Fachliteratur, um ihre Behauptungen zu stützen. Tatsache ist aber, daß Floracit nicht nur Süßmolke enthält, sondern auch über 20 Prozent Milchzucker – „der Karies verursachen kann“, wie Professor Willi-Eckhardt Wetzel, Zahnexperte an der Universität Gießen, betont. Hinzu kommen die Süßstoffe Mannit und Saccharin. Problematisch ist nicht nur, daß sie einen süßen, bonbonartigen Geschmack erzeugen. Mannit wird unter anderem gerade für Nährböden verwendet, auf denen Bakterien gezüchtet werden. Und die gesundheitlichen Folgen von Saccharin sind immer noch nicht eindeutig geklärt. In einer früheren Studie löste es im Tierversuch Krebs aus. Die Verpackung enthält zudem PVC oder einen anderen umweltschädlichen chlorierten Kunststoff.

Insgesamt sind die Floracit- Gummetten daher nicht zu empfehlen. Die beste Vorsorge gegen Karies ist immer noch, Süßes in Maßen zu sich zu nehmen und regelmäßig die Zähne zu putzen. Pastillen, die wie Bonbons gelutscht werden und auch so schmecken, haben da wenig Sinn. Die Packung mit 60 Gummetten kostet in Apotheken stolze 17,91 Mark.