Mickey Maus kommt

■ Wilhelm-Busch-Museum in Hannover präsentiert den Lebensweg der Comicfigur

Hannover. Mickey Maus kommt nach Hannover: Das Wilhelm-Busch-Museum präsentiert in einer Ausstellung vom 2. November bis zum 11. Januar 1998 den „Lebensweg“der legendären Comic-Figur. Mit rund 250 Exponaten und zahlreichen Kurzfilmen zeichnet die vom Berliner Carsten Laqua dem Museum ausgeliehene Privatsammlung mit dem Titel „...als Mickey Mouse nach Deutschland kam“den Werdegang der beliebtesten Walt-Disney-Figur von 1928 bis in die sechziger Jahre nach. Parallel können Besucher in einer zweiten Ausstellung „Fürchtet Euch nicht!“140 Arbeiten des 53jährigen Kasseler Cartoonisten Gerhard Glück anschauen.

„Wilhelm Busch war der Erfinder der Bildergeschichten. Und da war es für uns selbstverständlich, die neben Max und Moritz wohl erfolgreichste Titelfigur von Bildergeschichten zu uns zu holen“, sagte der Direktor des Wilhelm-Busch-Museums, Hans Joachim Neyer, am Freitag in Hannover. Das Museum würde immer wieder Bildergeschichten zum Gegenstand seiner Ausstellungen machen und plane bereits für das nächste Jahr die Präsentation der Comic-Figuren Nick Knatterton und Lucky Luke.

Bereits am Eingang werden die Besucher von der Maus mit einem verschmitzten Lächeln begrüßt. In Originalzeichnungen, Heften, Plakaten, Figuren sowie Ton- und Filmbeispielen kann sich der Besucher über die Veränderungen in Aussehen und Wesen von Mickey ein Bild machen. „Mickey war in seinen Anfängen 1928 doch noch ein wenig biegsamer und auch bissiger gezeichnet. Erst später war die Maus wesentlich besser angezogen und grinste auch nicht mehr so häufig mit gefletschten Zähnen“, erklärte Aussteller Laqua.

Besonders stolz ist der 36jährige über die vielen alten Filme und den Ausstellungsbereich „Wie Mickey unter die Nazis fiel“, der den Umgang des nationalsozialistischen Deutschlands mit der Maus beleuchtet. Neben dem allerersten Mickey-Kurzfilm „Steamboat Willie“von 1928 zeigt das Museum in Ausschnitten auch „der Fuehrer's Face“. Der „Antipropaganda-Film“gegen die Hitler-Diktatur mit Donald Duck als Helden hatte 1943 in Hollywood einen Oscar erhalten. dpa