■ Ein Gastbeitrag der Redaktion „Bau am Sonntag“ (BamS)
: Zehn Tips, die Ihr Leben verschönern

Der Herbst bricht an, Zeit des Trübsinns. Dann kommt der Winter, Tage, Monate ohne Sonne. Im Frühjahr wird geputzt, im Sommer geschwitzt. Ab Oktober regnet es in Strömen. Ihre Stimmung hat den Nullpunkt erreicht. Unvermeidlich? Nein! Sie können etwas dagegen tun. Nehmen Sie sich unsere Ratschläge zu Herzen, betätigen Sie sich in Haus und Garten, rund um die Uhr, zwölf Monate lang. Ihre Sorgen verfliegen wie im Fluge, die Sonne scheint in Ihrem Herzen, ganzjährig!

10 Tips, die über jedes Wetter- und Stimmungstief hinweghelfen:

1. Pflanzen Sie den Herbst – jetzt! Kaum sind die letzten Winterblumen verblüht und die Birkenknospen erfroren, werden echte Gartenfans schon wieder ungeduldig. Alle Hände voll zu tun! Pflanzen Sie Zwiebelgewächse! Bohren Sie den bockelharten Lehmboden an, und versenken Sie die Frostkeimer. Danach Erde gut feststampfen, damit das Regenwasser abfließt, ohne Schaden anzurichten. Besonders schön: die subkutane Trollblume! Beim Pflanzen darauf achten, daß später die Höhen und Blütenfarben aufeinander abgestimmt sind.

2. Bringen Sie mit dem Unterdruckteichsauger eine dicke Schicht Laub und vermodernde Wasserpflanzenteile in Ihren Gartenteich ein. Das isoliert.

3. Rosen sind und bleiben die Königinnen im deutschen Garten. Damit ihre robusten Duftsorten im nächsten Herbst wieder ausdauernd blühen, die Stöcke ausgraben und den Sommer über im Heizungskeller lagern.

4. Bauen Sie noch im Frühjahr Heizkörper ein. Neu: Heizungen als Raumteiler! Der neueste Wohnhit! Zentral postiert, formschön und funktional sorgen heizende Trennwände auch in den Monaten Juni, Juli und August für angenehme Atmosphäre. In einem 15-Quadratmeter-Zimmer reicht meist ein sechs Meter breiter Wohnwärmekörper. Zum Beispiel die Riesenschlange (Modell „Credo-Techno“), eine vier Meter 18 hohe, gekrümmte Heizsäule in originellem Design. Im Kinderzimmer passend: die Heizung „Eisbär“ (1.180 Watt Leistung).

5. Wenn die Laune im Keller ist: Kaufen Sie Möbel zum Lachen! Den Zweisitzer „Saddam Hussein“ mit Rückenkissen in rotem Nappalader. Oder „Hitler & Stalin“, eine Kommode für die Kleinigkeiten des Hausstandes. Selbst an der Wand geht's witzig zu: Wie wär's mit einem Fragezeichen als Bücherregal?

6. Schleifen Sie auch mal Ihre Dielen ab. Als geübter Heimwerker kein Problem. Nur den Hobel ansetzen und mit dem Preßlufthammer nacharbeiten. Den so gewonnenen feinen Holzstaub mit dem Kamm verteilen und das Fischgrätparkett mit schwarzem Klarlack dreimal übersteichen.

7. Fehlt Ihnen das unnötige Kleingeld? Errichten Sie ein LBS- Doppelhaus in Hochenergiebauweise. Beziehen Sie beide Hälften. Das bringt Schwung in den Kreislauf und Abwechslung. Menschen sind Warmblüter!

8. Mieten Sie sich ins Hamburger Rotkreuzkrankenhaus ein. Olav Nikolaides bestätigt gegenüber Bild am Sonntag (Beilage „Bauen – Wohnen – Garten“ vom 28. September 1997): „Seit es keinen Baulärm mehr gibt, ist es richtig ruhig geworden.“

9. Errichten Sie einen Badtempel: Brunnen als Waschbecken, trockene Pfannkuchen als Fliesen (11.000 DM), integrierten Toaster in der Wanne. Vergessen Sie nicht, das Grotherm 310 B zu montieren, zickzack, nur vierzehnhundert Handgriffe, und fertig ist eine elektrisierende Entspannungslandschaft, die sämtliche Sorgen des Lebens vergessen läßt.

10. Ein abschließender Rat: Bauen, graben und mähen Sie sonntags. Da haben Sie sowieso nichts zu tun, und die Langeweile ist besiegt. Das Jahr hat 52 Sonntage! Jürgen Roth