Studis vollversammelt gegen Einschreibgebühren

Claudia Scheinberg wird in dieser Woche streiken – gegen die geplanten Einschreibgebühren von 100 Mark pro Semester. „Es geht gar nicht um die Uni, die Stadt Bremen will sich sanieren“, ärgert sich die Studentin der Kulturwissenschaften. Wie sie dachte gestern die überwältigende Mehrheit der 1.500 StudentInnen, die sich gestern im GW2-Gebäude der Universität zur größten Vollversammlung seit Jahren versammelt hatte.

Sie verabschiedeten eine Resolution gegen den „sozialen Numerus Clausus“. „Die Einschreibgebühren sind der Einstieg in Studiengebühren“, rief ein Redner. Die StudentInnen beschlossen einen Warnstreik bis zum Donnerstag.

Auch an anderen Unis laufen Aktionen gegen Studien- und Prüfungsgebühren. Die BremerInnen bekundeten unter Applaus ihre Solidarität. Wird die Einschreibegebühr eingeführt, müssen die Studis in Bremen inklusive Semesterticket und anderen Beiträgen 500 Mark im Jahr bezahlen, rechnet Katrin Jauer, Geowissenschaftlerin . „Ich müsste überlegen, wie ich spare“, ergänzt Kommilitone Niels Meyer.

Während die Vollversammlung sitzt Isabel mit einer Kommilitonin in „Einführung in die Erwachsenenbildung“. „Heute habe ich viel Streß“, sagt sie, „aber ich gehe auf jeden Fall am Donnerstag auf die Demo“. Orc/Foto: Karsten Joost