Trauer um Jitzhak Rabin

■ Nur die Hälfte der jüdischen Israelis will des ermordeten Regierungschefs gedenken

Jerusalem (AFP) – Am zweiten Todestag des früheren Regierungschefs Jitzhak Rabin hat Israels Linke massive Vorwürfe an Regierungschef Benjamin Netanjahu gerichtet. Die Arbeitspartei, der der bei einer Kundgebung von einem jüdischen Extremisten erschossene Rabin angehörte, forderte Netanjau auf, bei einer Gedenksitzung in der Knesset nicht vor dem Parlament zu sprechen. Die Linke wirft Netanjahu vor, mit einer Anti-Rabin-Kampagne das politische Klima für das Attentat geschaffen zu haben. Am Grab Rabins versammelten sich gestern bei einer Gedenkveranstaltung rund 500 Trauernde. Viele Menschen kamen bereits am frühen Morgen mit Blumen zum Grab.

Zuvor hatte die Tageszeitung Maariv eine Umfrage veröffentlicht, wonach nur die Hälfte der jüdischen Bürger Israels Rabins gedenken wolle. Laut der Zeitung lag die Quote unter den religiösen Juden bei nur 37 Prozent, unter den Laizisten bei 56 Prozent. Kommentar Seite 12