Trittbrettfahrer

■ Die Karstadt AG rettet erneut die schöne Weihnachtsbeleuchtung an der Obernstraße

An der Bremer Obernstraße gibt es 26 Trittbrettfahrer. Einzelhändler, die keine müde Mark für eine gemeinschaftliche Weihnachtsbeleuchtung ausgeben wollen. Krämerseelen, die nicht begreifen, daß ein solcher Festschmuck Kunden zieht. Das ist das Ergebnis zäher Verhandlungen, die gestern mit einer generösen Geste der Karstadt AG ihr unrühmliches Ende fanden.

Nur neun der 35 Einzelhändler an Bremens Flaniermeile beteiligen sich an den 25.000 Mark für die Festbeleuchtung. Und genau wie im vergangenen Jahr muß Karstadt wieder ein Gros übernehmen, weil sonst das schöne Weihnachtsambiente gescheitert wäre. Jetzt soll der Adventsschmuck pünktlich zum Start des Weihnachtsmarktes am 27. November hängen.

Vollkommen vergrätzt von der mangelnden Einsatzbereitschaft der Krämer war Wolfgang Brakhane, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. Er hatte – nach dem Debakel im vergangenen Jahr – sämtliche Kaufleute bereits im Februar dieses Jahres angeschrieben und für die Weihnachtsbeleuchtung geworben. Sein Kommentar zum heutigen Verhandlungsausgang: „In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Das eine freut sich über den glücklichen Ausgang. Das andere ärgert sich über 26 Einzelhändler.“ Jeti