"Liebe taz..."Perschau in Wedemeiers Fußstapfen -betr.: "Stadtwerke-Verkauf finanzpolitischer Blödsinn", taz-Bremen vom 8./9.11.1997

„Stadtwerke-Verkauf finanzpolitischer Blödsinn“taz vom 8./9.11.

Wir wollen uns erinnern: Perschau, der in der Hamburger Politik nichts mehr werden konnte, kam als Innenminister nach Sachsen-Anhalt und hat sich dort in der Raffke-Affäre knapp 155.000 Mark zuviel an Gehalt und damit auch überhöhte Pensionsansprüche selbst genehmigt. Sein Anwalt teilte damals dem Magdeburger Gericht mit, Perschau habe, um seinen Lebensstandard zu sichern, teilweise auch seine Rücklage einsetzen müssen.

Wir wollen uns weiter erinnern: Noch vor der Bürgerschaftswahl im Mai 1995 wollte Wedemeier mit Hilfe der CDU durchsetzen, daß Anteile der Bremer Stadtwerke an die Energie-Riesen Veba und Ruhrgas verkauft werden. In einem offenen Brief wurde der damalige Bremer Bürgermeister Wedemeier von SPD-Abgeordneten aufgefordert, nicht auf die „Lockvogelangebote“der Veba einzugehen. Doch Wedemeier setzte sich als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke dafür ein, daß das größte Aktienpaket dem Veba-Konzern zugeschanzt wurde und bekam als Dankeschön bei der Veba-Tochter Vebacom in Hannover einen Posten als Frühstücksdirektor. Beabsichtigt Herr Perschau, in Wedemeiers Fußstapfen zu treten?

Heinz Kornemann