1:0 für das Hollerland

■ SPD stellt Alternativflächen für Technologie Park vor

Der Streit um das Hollerland sei ideologisch und überflüssig, diesen Vorwurf erhebt der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD, Detmar Leo. „Eine Erweiterung des Technologie Parkes an der Uni ins Naturschutzgebiet Hollerland ist unwirtschaftlich“, sagt Leo.

Der SPD-Mann beruft sich auf ein Gutachten, das der Senator für Bau in Auftrag gegeben hat. Darin werden drei Großflächen auf die Möglichkeit ihrer Nutzung für den Technologie Park getestet. Zwei Flächen liegen im Naturschutzgebiet, die dritte lehnt sich an die Uni in Richtung Innenstadt ab. Dort sind heute größtenteils Kleingärten.

Die beiden Flächen im Naturschutzgebiet werden als Wirtschaftsflächen in dem Gutachten schlecht beurteilt. Demnach fehlt ihnen die Anbindung an den bisherigen Technologie Park. Die Autobahn (A 27) würde den Park zerschneiden, eine Zusammenhang mit der Innenstadt würde nicht hergestellt werden können. Im Hollerland würden sich eigenständige, allgemeine Gewerbegebiete entwickeln. „Außerdem würde der juristische Streit um die Auflösung des Naturschutzgebietes die Flächen über Jahre blockieren“, meint Leo.

Dietmar Leo stellte ein alternatives Flächenangebot von insgesamt sieben Sekmenten vor, die sich neben oder im jetzigen Technologie Park befinden. Dazu gehört unter anderem das alte Optionsgelände der BSAG für einen Betriebshof, die Fläche der Sendemasten von Radio Bremen und das Gelände der Kleingärten. Allein diese Flächen stünden sofort zur Verfügung und würden 50 ha für Unternehmen aus der Technologie Branche bereitstellen. „Bei einer dynamischen Entwicklung des Parkes, wäre der Bedarf für die kommenden 14 bis 20 Jahre gedeckt“, argumentiert Leo.

Sauer ist der Landesverband der Gartenfreunde. Er bewirtschaftet Kleingärten an der Uni. Ihr Sprecher Dietmar Klepartz: „Wir lassen mit uns über unsere freien Flächen an der Uni reden, wenn die zwingend für den Technologie Park gebraucht werden. Aber die Wirtschaftsbehörde ist bislang nicht an uns herangetreten, obwohl wir schon lange Gesprächsbereitschaft signalisiert haben. Wenn das heißt, daß die Flächen nicht für die wirtschftliche Entwicklung gebraucht werden, dann sollen da Kleingärten hin.“

Unbeeindruckt von dem Gutachten und den Vorschlägen der SPD zeigt sich allerdings die CDU. In einer Erklärung besteht sie auf einer Rücknahme des Naturschutzgebietes, um es für den Technologie Park zu nutzen. Ihr baupolitischer Sprecher Dieter Focke unterstrich die Notwendigkeit einer Straße durch das Hollerland. Gegen eine Bebauung hat der BUND juristischen Widerstand angekündigt. Eine Rücknahme des Hollerlandes als Naturschutzgebiet ist nur mit einer politischen Mehrheit möglich. „Diese politische Mehrheit wird es mit der SPD nicht geben,“stellt die umweltpolitische Sprecherin der SPD Waltraud Hammerström klar.

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