Kein Räumungsknüppel

■ Streit um Bauwagen im Stadtpark zwischen Bezirken Nord und Altona

Die Feiertagsruhe für die 15 Bauwagen-Leute, die am Wochenende aus Altona in den Stadtpark übergesiedelt sind, ist vorbei. PolitikerInnen aus dem Bezirk Nord diskutierten gestern im Hauptausschuß heftig über einen dauerhaften Standort für die „Borribles“. Am Vormittag erklärte der stellvertretende Bezirksamtsleiter Nord, Harald Rösler, gegenüber der taz, es sei „absurd“, im Stadtpark zu bleiben: „Die Grünflächen sind zur Erholung da. Am liebsten möchte Rösler, daß die Bauwagen-Leute wieder dahin zurückziehen, wo sie herkamen, nämlich an den Bahrenfelder See. „Das werden wir nicht hinnehmen“, zeigte sich sein Altonaer Amtskollege Klaus Leven wenig kompromißbereit. Sein Bezirk habe bereits zwei Plätze am Hellgrundweg und an der Gaußstraße geschaffen.

Die GAL-Bezirksabgeordnete Antje Radcke forderte PolitikerInnen und AnwohnerInnen auf, einen Verein zu gründen, der als Pächter für die Fläche auftreten und so die Zukunft der Bauwagen-Leute sichern könne. „Im Stadtpark wird nix verpachtet“, entgegnete Rösler. Die Bauwagen-Leute sind bereit umzuziehen, falls ihnen ein gleichwertiger Platz angeboten wird: „Wir wollen nur nicht an den Stadtrand, denn wir sind keine Randgruppe.“ Die GAL hat zwei Ausweichflächen in Nord im Auge.

„Da bin ich aber gespannt“, so Detlef Palm, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender in Nord. Seine Partei fühle sich „vom Kooperationspartner GAL etwas übergangen“. Der Stadtpark sei als öffentlicher Platz ungeeignet. Der Bezirks-Beschluß vom Januar sehe die Duldung von Bauwagen nur auf privaten Flächen vor. Die SPD werde sich jedoch hüten, „den Räumungsknüppel herauszuholen“.

Gestern abend beschloß der Hauptausschuß der Bezirksversammlung Nord einen SPD-Antrag, in der nächsten Woche das Kommunalparlament mit dem Thema zu befassen. Eine Entscheidung wurde somit aufgeschoben. hh