Lorko im Freiburg des Nordens

■ Fußball-Regionalliga: Hamburger Clubs helfen Kellerkindern

Den Tag der Arbeit, der vor den Kickern lag, hatten die drei im Mittelfeld plazierten Hamburger Vereine nicht im Sinn, als sie am Wochenende zum 29. Spieltag aufliefen. Die Runde stand aber trotzdem im Zeichen des Klassenkampfes, sprich: der Abstiegskandidaten.

Im Lokalderby unterlagen die HSV-Amateure dem noch abstiegsgefährdeten SC Concordia gleich mit 0:4. Vor gerade 300 ZuschauerInnen erzielten Reincke (9.), Timmermann (74.), Kovacec (77.) und Breitmeier (79.) die Treffer der Concorden, die nun mit einem Sieg im heutigen Nachholspiel gegen den SV Wilhelmshaven (19.30 Uhr) als letztes Hamburger Team das Abstiegsgespenst verjagen können.

Als trefflicher Ort, Hoffnungen auf den Klassenerhalt zu nähren, erwies sich auch der Borgweg, an dem der heimische VfL 93 gegen den äußerst bedrohten TuS Celle mit 0:1 verlor. Yildirim (78.) traf in einer Begegnung, deren Spektakularität sich auf die Auswechslung von Schiri Winter wegLen Muskelfaserrisses beschränkte: Linienrichter Peschke übernahm nach 17 Minuten die Pfeife und reichte seinerseits die Fahne an einen der 485 ZuschauerInnen weiter.

Bedeutungslos war das 0:1 des SV Lurup beim Lüneburger SK (Tor: Cordes). Das finanzkriselnde Holstein Kiel erfüllt nach einem 1:0 (Eigentor Schwager) über Absteiger TuS Hoisdorf sportlich die Voraussetzungen für den Ligaverbleib und hat dies womöglich mit dem Rivalen VfB Lübeck gemein. Die Zweitliga-Ambitionen des Tabellenführers erhielten durch das 0:3 beim VfL Osnabrück am Sonntag einen herben Dämpfer. Eine Rekordkulisse von 7.500 BesucherInnen sah an der Bremer Brücke, wie Balzis (44.), Scheinhardt (70.) und Twyrdy (75.) den Rückstand des zweitplazierten VfL auf einen Punkt verkürzten.

Dabei hatte zwei Tage zuvor in Lübeck die Sonne geschienen, wie sie es sonst allenfalls im Breisgau zu tun pflegt. Nach wochenlangem Clinch verlängerte Trainer Michael Lorko Lorkowski seinen Vertrag am Freitag um ein respektive im Aufstiegsfall um zwei Jahre. „Hier kann noch viel passieren. Auch Bundesliga-Fußball – was Freiburg geschafft hat, ist auch hier möglich“, polterte der Coach mit geschätztem Monats-(Netto-)gehalt von schlappen 10.000 Mark daraufhin los. Und in Osnabrück wird seit vorgestern von der Champions League geträumt.

Folke Havekost