■ Buch-Tips: Sternzeichen statistisch
Steht das Glück in den Sternen? Ob Politiker, Künstler oder Herr und Frau Normalverbraucher – der Rat der Astrologen hat bei vielen Menschen Gewicht. Seit Jahrtau-senden schwankt die Astrologie zwischen Schein und Sein. Einst galt sie als Weisheit, dann als Aberglaube – doch nie wurde sie nach wissenschaftlichen Kriterien bewiesen, nie widerlegt.
Nun ist Gunter Sachs, Unternehmer, Fotograf und studierter Mathematiker, der Sache mit Hilfe der Computertechnik auf den Grund gegangen. Auslöser war ein Gespräch mit Verleger Rolf Heyne. Der hatte festgestellt, daß die zwölf Bände seiner Tierkreis-Reihe sich unterschiedlich verkauften. Während das Buch für Zwillinge häufig in den Regalen stehen bleibt, gelten Bücher über Skorpione und Krebse als regelrechte Renner.
Dies regte Sachs dazu an, mit statistischen Methoden nach einem „Einfluß der Sterne“zu suchen. Es entstand „Die Akte Astrologie“. Millionen von Daten trugen er und seine Mitarbeiter zusammen, werteten sie aus und stellten fest: Ob Kaufverhalten, Unfallneigung oder Partnerwahl – in allen Kategorien lassen sich unterschiedliche Vorlieben der Sternzeichen feststellen.
Das Buch liefert eine Fülle von Daten und Statistiken, allerlei Kurioses (wieso fahren Fische deutlich häufiger Neuwagen als irgendein anderes Zeichen?) und ein wenig astrologisches Hintergrundwissen. Im Anhang sind die Ergebnisse des Allensbach-Instituts für Demoskopie aufgeführt, das seit einigen Jahren das Sternzeichen in seinen Befragungen und Analysen mitberücksichtigt. Auch die Allensbacher haben festgestellt, daß sich das Kaufverhalten der Sternzeichen bei vielen Artikeln deutlich unterscheidet. So essen Löwen statistisch viel weniger Knäckebrot als Stiere. Die wiederum, sprichwörtlich sparsam, stellen einen überdurchschnittlich hohen Anteil an männlichen Pfeifenrauchern.
Martin Banger
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