Reparaturjustiz

Die neue Hamburger Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit (SPD) hat Forderungen nach härteren Strafen zurückgewiesen. Vielmehr seien Prävention und die Lösung der gesellschaftlichen Konflikte gefragt, sagte sie gestern bei ihrem offiziellen Amtsantritt. Peschel-Gutzeit sprach von der Justiz als „Gesellschaftsreparaturmittel“. Das gelte vor allem für das Drogenproblem, eine nicht gelöste Ausländer- und Immigrationspolitik sowie das immer größer werdende Armutsgefälle und die gleichfalls zunehmende Arbeitslosigkeit. Zugleich sprach sich die 65jährige für beschleunigte Verfahren aus. Die Erfahrung mit Gerichtsverfahren, die innerhalb weniger Stunden oder weniger Tage abgeschlossen würden, träfen nicht zuletzt auch bei den Angeklagten auf eine große Akzeptanz.