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Lokalkoloratur

Noch vor wenigen Wochen riß sich der plakatierte Jürgen Hunke das Hemd für die Statt Partei auf. Nun muß er sein letztes Hemd geben. Denn der 54jährige Geschäftsmann bürgte für den 600.000-Mark-Kredit zur Wahlkampffinanzierung. Mit der verlorenen Wahl – die Ex-Regierungspartei kam nur auf 3,8 Prozent – fließen aber nur 120.000 Mark aus der Wahlkampfkostenerstattung zurück. Blöde Frage, ob der Ex-Spitzenkandidat den Kredit aus eigener Tasche zurückzahlen muß. „Die Heilsarmee wird das nicht machen!“Also muß der mit optimistischem Gemüt gesegnete Hunke nun „doppelt soviel arbeiten“. Dennoch bereut er seine Sause in die Pleite nicht. „Politik ohne Geld wird's nicht geben.“Er will der Statt Partei nicht einmal den Rücken kehren. Ob er in vier Jahren erneut als Speerspitze antritt, hängt allerdings vom künftigen Kurs ab. Denn: Die Statt Partei könne nicht für pragmatische Politik eintreten, „solange die Satzung fundamentalistisch ist“. sim

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