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: The Game

Was schenkt man einem Mann, der alles besitzt, den alles langweilt? Das Spiel seines Lebens. The Game ist der neue Psycho-Thriller des spröd-ästhetischen Stylisten David Fincher (Seven). Souverän spielt Michael Douglas das, was er meistens spielt, den Erfolgsmenschen als abseitige Nebenwirkung des amerikanischen Traums. Machtberauscht, geil und korrupt bis unter die Seidensocke. Oder karrieregehetzt, mit einem inneren Schweinehund, den schon die rush hour von der Kette lassen kann. Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs. Douglas mimt den eiskalten Investment-Banker Nicholas van Orten, der, von seiner Frau verlassen, nun abgeschottet im Familienanwesen lebt. Er kom-muniziert überwiegend über seinen Anrufbeantworter; sein engster Vertrauter ist sein Anwalt. Auf seinem 48. Geburtstag schenkt ihm sein Bruder Conrad (Sean Penn) einen Geschenkgutschein der Firma CRS Consumer Recreation Service, deren Dienstleistungen ihm eine lebensverändernde Erfahrung verspricht. „Stell es Dir vor wie eine Reise“, erklärt Conrad, „nur daß die Reise zu dir kommt.“

Brilliant inszeniert, entwickelt sich The Game zu einem Kampf um Leben und Tod und treibt van Orten in den Irrsinn. Immer wieder werden Protagonisten und Zuschauer in die Irre geleitet. Verschwörungen, Zumutungen, Unfälle. Schummeln geht nicht, Ausscheiden ist unmöglich. Als van Orten das Recreation Center aufsuchen will, findet er nur noch eine geräumte Büroetage vor. All seiner Macht und seines Vermögens beraubt, erwacht van Orten schließlich in seinem eigenen Grab.

Fincher installiert eine Achterbahn im Kopf, angetrieben von Hochdruck-Schnitten und schnellem Vexierspiel zwischen Illusion und Realitäten. Alle Wirklichkeiten sind total und Cyberspace ein Fliegenschiß dagegen. Maria Brombacher/ big

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