Diehl kommt aus der Deckung

Nürnberg (taz) – Angesichts der schweren Vorwürfe, die ehemalige KZ-Häftlinge gegen den Nürnberger Ehrenbürger und Rüstungsindustriellen Karl Diehl erhoben haben, geht der 90jährige Unternehmer nach wochenlangem Schweigen in die Offensive. Er beauftragte den Berliner Historiker und Antisemitismusforscher Wolfgang Benz damit, seine Rolle und die seiner Firma in der NS-Zeit einer „objektiven historischen Würdigung“ zu unterziehen. Gleichzeitig versteift sich Diehl erneut darauf, ein Opfer der Nazis gewesen zu sein. Er wäre „gezwungen“ worden, seine „Rolle zu spielen“ und wäre zudem „selbst von der Gestapo überwacht“ worden. BS